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Bolivien

Die Arbeit von Compassion in Bolivien begann 1975. Heute besuchen dort 99.000 Kinder und Jugendliche 242 Compassion-Kinderzentren, die von örtlichen christlichen Gemeinden und Kirchen geführt werden.

Bolivien

Die Arbeit von Compassion in Bolivien begann 1975. Heute besuchen dort 99.000 Kinder und Jugendliche 242 Compassion-Kinderzentren, die von örtlichen christlichen Gemeinden und Kirchen geführt werden.

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Kontinent

Südamerika

Bevölkerung

12 Millionen

Hauptstadt

Sucre (Regierungssitz: La Paz)

Sprache

Spanisch, Quechua und Aymara, Guaraní

Religion

Katholisch 77%, evangelisch 16% (v.a. Freikirchen),
starke Einflüsse alter Naturreligionen

Kontinent

Südamerika

Bevölkerung

12 Millionen

Hauptstadt

Sucre (Regierungssitz: La Paz)

Sprache

Spanisch, Quechua und Aymara, Guaraní

Religion

Katholisch 77%, evangelisch 16% (v.a. Freikirchen),
starke Einflüsse alter Naturreligionen

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Einst gehörte es zum mächtigen Reich der Inka, dann kamen die spanischen Eroberer und beuteten das Land und seine Menschen rücksichtslos aus. Berüchtigt waren die Minen des Cerro Rico in Potosí, in denen viele tausend Menschen – die meisten von ihnen Indios – ihr Leben lassen mussten, um die Gier nach Silber zu befriedigen. Erst in den Befreiungskriegen unter Simón Bolívar wurde die spanische Herrschaft in Südamerika beendet. Einer der neuentstandenen Staaten nannte sich nach dem Volkshelden Bolivien (1825).

Bolivien heute ist das ärmste Land Südamerikas. Jahrzehnte von wechselnden politischen Diktaturen und wirtschaftlicher Instabilität liegen hinter dem Land, das dreimal so groß wie Deutschland ist, aber nur von etwa elf Millionen Menschen bewohnt wird. Eine kleine, vermögende Elite dominiert das politische und wirtschaftliche Geschehen Boliviens. Sie verantworten den enormen Unterschied des Lebensstandards zwischen extrem reich und extrem arm. Trotz großer Fortschritte bei der Armutsbekämpfung leben weiter fast 40 Prozent der Menschen unter der nationalen Armutsgrenze. 2005 wurde mit Evo Morales erstmals ein Indio Staatspräsident.

Morales erklärte die Bekämpfung der Armut und der Benachteiligung der indigenen Bevölkerung zu seinen Hauptzielen: Die Indios stellen über 40 Prozent der Bevölkerung, werden aber vom politischen und gesellschaftlichen Leben weitgehend ausgegrenzt. Morales verstaatlichte die Erdgas- und Ölindustrie des Landes – Bolivien verfügt über die zweitgrößten Erdgasvorkommen Lateinamerikas –, um die Bevölkerung stärker an deren Gewinnen teilhaben zu lassen. Indigene Sprachen wie Quechua oder Aymara wurden in den Schulen aufgewertet, eine Bildungsreform sollte den weitverbreiteten Analphabetismus verringern. 2019 verließ Morales das Land, nachdem seine umstrittene Wiederwahl Proteste und Unruhen ausgelöst hatte.

Die Aussichten der meisten Kinder in Bolivien sind düster. Viele von ihnen müssen zum Lebensunterhalt ihrer Familien beitragen: Man spricht von 30.000 Kindern, die sich auf den Straßen von La Paz mit Gelegenheitsjobs durchschlagen, dabei immer gefährdet, in Drogen und Prostitution abzurutschen. Selbst in den ausgebeuteten Minen der Bergbaustadt Potosí müssen noch einige Tausend von ihnen arbeiten – oft unter Lebensgefahr. Bolivien hat die zweithöchste Kindersterblichkeit in Lateinamerika – ein Hauptgrund ist Unterernährung, die die Kinder schwächt gegen Krankheiten, an denen heute niemand mehr sterben müsste.

Bolivien hat leider ein sehr schlechtes öffentliches Bildungssystem, die Chancen sind sehr ungleich verteilt. Indigene Kinder und Mädchen etwa haben eine geringere Wahrscheinlichkeit, die Grundschule abzuschließen oder Lesen und Schreiben zu lernen.

Etwa 20 Prozent der Kinder haben keinen Zugang zu einer kostenlosen Grundschulbildung. In ländlichen Gebieten ist der Besuch und der Abschluss aller Bildungsstufen deutlich geringer.

Das Schuljahr beginnt im Februar und endet im November. Der Grundschulunterricht findet in Schichten statt, wodurch das Lernen komprimiert wird: Die Hälfte der Schülerinnen und Schüler besucht die Schule am Vormittag und die andere Hälfte am Nachmittag.

Kinderarbeit ist tief verwurzelt in der bolivianischen Gesellschaft. 2014 verabschiedete die Regierung ein Gesetz, das es Kindern im Alter von 10 Jahren erlaubt, für ihre Familien zu arbeiten, und 12-Jährigen, für andere zu arbeiten. Die Regierung hat das Gesetz später rückgängig gemacht, aber es wurden nur wenige Maßnahmen ergriffen, um den Schutz von Kleinkindern zu gewährleisten. Laut UNICEF sind 26 Prozent der Kinder zwischen 5 und 17 Jahren in Kinderarbeit verwickelt.

In der Verfassung ist die Religionsfreiheit verbürgt und die Regierung respektiert dieses Recht. Vorherrschend ist die römisch-katholische Kirche und die Verfassung sieht sie als die offizielle Religion an. Die katholische Kirche wird vom Staat unterstützt (durchschnittlich 300 Priester erhalten ein kleines staatliches Stipendium), teilweise um die Kirche für Enteignungen in der Vergangenheit zu entschädigen.

Für die Beglaubigung von Spendenberichten religiöser Gruppen ist ein Notar vorgeschrieben. Diese Vorschrift wurde eingeführt, um die Kirche vor dem Vorwurf der Geldwäsche oder der Annahme von Drogengeldern zu schützen. Sie erfordert außerdem, dass Gruppen vor einer öffentlichen Zusammenkunft im Freien zivile Behörden anrufen müssen um z.B. Verkehrsfragen zu regeln.

In den öffentlichen Schulen gibt es nur katholischen Religionsunterricht. Laut Gesetz ist die Teilnahme freiwillig und es gibt vorbereitetes Unterrichtsmaterial. Trotzdem verspüren die Schüler einen starken Druck durch ihre Mitschüler, am Religionsunterricht teilzunehmen. Für Schüler anderer Glaubensrichtungen ist ein anderer als der katholische Religionsunterricht an öffentlichen Schulen nicht möglich.

Die bolivianische Kunst umfasst indianische Traditionen und andere Formen folkloristischer Ausdrucksweise. Wie ihre indianischen Vorfahren stellen die Bolivianer immer noch ihre Textilien durch Spinnen und Weben selbst her; jede Region hat dabei ihren eigenen Stil.

Jede Gegend Boliviens hat eine eigene Musiktradition. Musik von der Altiplano-Hochebene klingt traurig, wobei die Musik aus Tarija fröhlich klingt. Tänze wie der cueca, auqui-auqui und tinku haben einen hohen Stellenwert in der Unterhaltungskultur.

Karneval: Eines der extravagantesten und funkelndsten Feste in Südamerika, gefüllt mit Tanz und Schlemmerei. Karneval findet direkt vor der Fastenzeit statt, die auf Ostern hinführt. Die größte Karnevalsfeier findet in Oruro statt.
Unabhängigkeitstag, 6. August
Weihnachten, 25. Dezember: Bolivianer feiern mit Krippe und Weihnachtsbaum. Kirchenmitglieder führen spezielle Theaterstücke und Chöre auf.

Wie in den meisten südamerikanischen Ländern ist Fußball in Bolivien äußerst beliebt. Aber auch Racquetball (im Freien) und Basketball sind populär. Gerne werden auch Gesellschaftsspiele wie Dame gespielt.

Bolivianer essen Fleisch, Reis, Kartoffeln, gehackten Salat, scharfe Saucen, Suppe, Früchte, Käse und Milch.

Spanisch
Hola (Hallo)
Tchau (Auf Wiedersehen)
¿Como está? (Wie geht es Ihnen?)

Quechua
ari (Ja)
waliki (gut)
Askini punijuttata (Willkommen)
Imaynalla kasanki? (Hallo, wie geht es Ihnen?)
Ripusani (für „Auf Wiedersehen“; wörtlich: „Ich reise ab.“)
Wuaj dia kama (Bis bald)

Aymara
Imaynalla? (Wie geht es Ihnen?)
Kamisaki? (Hallo, wie geht es Ihnen?)
Yaqhaurkama (für „Auf Wiedersehen“; wörtlich: „Ich reise ab.“)
Waliki (Bis bald)