Armut kennt keine Träume 

In einem Teeanbaugebiet in Bangladesch beginnt die 12-jährige Rita ihren Tag noch, bevor jemand wach ist. Der morgendliche Nebel hängt noch in den Teesträuchern. Rita bereitet das Frühstück vor und macht alles bereit, bevor ihre Mutter und ihre Geschwister zur Arbeit und zur Schule gehen. 

Ja, Rita ist die Haushälterin, da sie die Schule abgebrochen hat. Ihre Familie konnte sich die Schulgebühren für Rita und zwei weitere Geschwister nicht mehr leisten. Während der 5-jährige Shanto sich an seine dünne Decke klammert und sich in seinem Bett zusammenrollt, das er sich mit vier Familienmitgliedern teilt, packt Rita seine Bücher zusammen und räumt den Vorgarten auf. Sie kümmert sich auch um das Frühstück – Puffreis und eine Tasse Tee – für sich, Shanto und ihre ältere Schwester, Borsha, die 15 Jahre alt ist. 

Armut kennt keine Träume 

In einem Teeanbaugebiet in Bangladesch beginnt die 12-jährige Rita ihren Tag noch, bevor jemand wach ist. Der morgendliche Nebel hängt noch in den Teesträuchern. Rita bereitet das Frühstück vor und macht alles bereit, bevor ihre Mutter und ihre Geschwister zur Arbeit und zur Schule gehen.  

Ja, Rita ist die Haushälterin, da sie die Schule abgebrochen hat. Ihre Familie konnte sich die Schulgebühren für Rita und zwei weitere Geschwister nicht mehr leisten. Während der 5-jährige Shanto sich an seine dünne Decke klammert und sich in seinem Bett zusammenrollt, das er sich mit vier Familienmitgliedern teilt, packt Rita seine Bücher zusammen und räumt den Vorgarten auf. Sie kümmert sich auch um das Frühstück – Puffreis und eine Tasse Tee – für sich, Shanto und ihre ältere Schwester, Borsha, die 15 Jahre alt ist. 

Armut kennt keine Träume 

In einem Teeanbaugebiet in Bangladesch beginnt die 12-jährige Rita ihren Tag noch, bevor jemand wach ist. Der morgendliche Nebel hängt noch in den Teesträuchern. Rita bereitet das Frühstück vor und macht alles bereit, bevor ihre Mutter und ihre Geschwister zur Arbeit und zur Schule gehen.  

Ja, Rita ist die Haushälterin, da sie die Schule abgebrochen hat. Ihre Familie konnte sich die Schulgebühren für Rita und zwei weitere Geschwister nicht mehr leisten. Während der 5-jährige Shanto sich an seine dünne Decke klammert und sich in seinem Bett zusammenrollt, das er sich mit vier Familienmitgliedern teilt, packt Rita seine Bücher zusammen und räumt den Vorgarten auf. Sie kümmert sich auch um das Frühstück – Puffreis und eine Tasse Tee – für sich, Shanto und ihre ältere Schwester, Borsha, die 15 Jahre alt ist. 

Prodip, ihr Vater, arbeitet in einem anderen Bezirk und war die letzten zwei Jahre nicht zu Hause, nur damit die Familie irgendwie über die Runden kommt. Ritas Mutter, Shanti, geht früh morgens auf die Teefelder, um 24 Kilogramm Teeblätter zu pflücken. Sie erhält dafür 170 Taka, das sind umgerechnet etwa 1,19 Euro.  

Rita bringt Shanto und den Nachbarsjungen Molin in die Schule. Die beiden 5-Jährigen sind unzertrennlich und machen eine Menge Unfug zusammen: Sie klettern auf Bäume, verlieren ihre Schulbücher oder basteln Flugzeuge, wenn sie keine andere Beschäftigung haben. Rita muss ständig auf der Hut sein, wenn sie die Jungs durch die Teeplantagen zur Schule bringt.  

Sobald sie Shanto und Molin im Schulgebäude sind, kehrt Rita schnell nach Hause zurück. Unterwegs sammelt sie Zweige, um ein Kochfeuer für ihr Mittagessen zu machen. Je schneller sie all die Hausarbeiten erledigen kann, desto mehr Zeit bleibt ihr, um sich noch einen Zeichentrickfilm im Fernsehen anzuschauen.  

Eine unmögliche Entscheidung 

Es ist drei Jahre her, dass Rita die Schule abgebrochen hat. Sie war gerade in der fünften Klasse. Ihre Lehrer lobten sie für ihre gute Handschrift und ihre Neugier. Als bei ihrem Vater jedoch Tuberkulose diagnostiziert wurde, änderte sich alles. Er verlor seine Kraft und seinen Job. Nach dieser schwierigen Zeit, in der er zwischen Krankheit und der Versorgung seiner Familie hin- und hergerissen war, ging er fort, um Arbeit zu suchen. Jetzt schickt er nach Hause, was immer er aufbringen kann. Seine Abwesenheit hat dazu geführt, dass seine Frau Shanti und die Kinder sich selbst durchschlagen müssen. 

Rita weinte nicht, als man ihr sagte, dass sie nicht mehr zur Schule gehen könne. Sie verstand und antwortete: „Es ist okay, Mama.“ 

alt="Rita und ihre Mutter auf einer Teeplantage in Bagladesch, Compassion Deutschland Patenkind"

Vermutlich der schwerste Satz, den Shanti von ihrer Tochter hören musste. Sie musste sich zwischen Ritas Zukunft und dem Überleben entscheiden. Das Überleben gewann.  

„Wenn meine Kinder nicht zur Schule gehen, werden sie wie ich in der Teeplantage arbeiten. Das möchte ich ihnen nicht zumuten. Aber Armut hat kein Verständnis für Träume“, sagt Shanti. 

Rita zeigte bemerkenswerte Reife und ließ sich nicht von Bitterkeit überwältigen. Sie fand ihren Sinn darin, sich um Shanto zu kümmern und ihn jeden Tag zur Schule und zum Compassion-Kinderzentrum zu begleiten. 

„Ohne meinen Bruder bin ich nichts“, flüstert Rita und senkt schüchtern den Kopf, um die Tränen in ihren Augen zu verbergen. „Meinen Bruder zum Kinderzentrum zu bringen, macht mich genauso glücklich wie ihn.“  

alt="Ritas Mutter auf einer Teeplantage in Bagladesch bei Tee ernten, Compassion Deutschland Patenkind"

Unterstützung für die ganze Familie 

Das Kinderzentrum versorgt Shanto nicht nur mit Büchern und übernimmt die Schulgebühren. Es eröffnet ihm die Möglichkeit, zu lernen, zu malen und mit seinen Freunden zu spielen. Und er erhält soziale und emotionale Unterstützung – auch während der herausfordernden Zeiten, die seine Familie durchlebte. Die Mitarbeiter des Kinderzentrums sorgten dafür, dass sie Zugang zur medizinischen Versorgung erhielten, wenn sich die Familie diese nicht leisten konnte.   

Die Unterstützung wirkte sich jedoch auch auf das Leben seiner Schwestern aus – auf Borsha und Rita.  

alt="Rita und ihr Bruder, endlich Patenkinder, Compassion Deutschland Patenkind"

Borsha ist die Älteste, lernt aber nur langsam. Sie hätte mehrmals beinahe die Schule abgebrochen. Doch die Fortschritte ihres kleinen Bruders, aber auch der Zuspruch der Mitarbeiter des Kinderzentrums, ermutigen die 15-Jährige, am Ball zu bleiben.  

Obwohl Rita nicht am Compassion-Patenschaftsprogramm teilnimmt, vergessen die Compassion-Mitarbeiter sie nie, sondern nehmen sich Zeit, um sie zu besuchen und zu ermutigen. Sie ist jederzeit willkommen, bei ihrem Bruder im Kinderzentrum zu bleiben, um am Zeichenunterricht teilzunehmen oder den anderen Kindern beim Singen- und Tanzen zuzusehen.  

Bei einem dieser Besuche gesteht Rita: „Ich vermisse die Schule, aber ich mag es auch, durch den Ort zu spazieren, Mangos und Guaven zu essen und mit Freunden zu spielen. Es ist schwer. Ein Teil von mir möchte zurückkehren, ein anderer Teil möchte frei bleiben. Ich weiß aber, dass die Schule gut für mich war.“ 

Die Freiheit, ein Kind zu sein 

Jeden Tag macht sich Shanti Sorgen um ihre Tochter Rita.  „Sie ist erst zwölf Jahre alt, aber sie kocht, wäscht und kümmert sich um ihren Bruder wie eine Erwachsene“, seufzt Shanti. Da sie nicht zur Schule geht und Verantwortung wie eine Erwachsene übernimmt, wird Rita in vielerlei Hinsicht zu schnell und zu früh erwachsen. 

Wenn Rita mit Kindern in ihrem Alter zusammen ist, kann sie ganz sie selbst sein: ohne Verantwortung oder sich Gedanken darüber zu machen, was richtig und was falsch ist und Entscheidungen für ihre Familie zu treffen. Ritas Augen strahlen, wenn sie mit ihrer Mutter über das Compassion-Kinderzentrum spricht – als wäre sie ein Teil davon.  

alt="Ritas Bruder pustet Regentropfen von einem Blatt weg, Compassion Deutschland Patenkind"

„Shanto im Kinderzentrum anzumelden, war meine beste Entscheidung“, erzählt Shanti. „Auch wenn wir unsere Vergangenheit nicht ändern können, können wir vielleicht die Zukunft unserer Kinder ändern.“ 

Dass Rita sich so darauf freut, ins Kinderzentrum zu kommen, ist eine zusätzliche Motivation, um mehr Kinder wie Rita zu erreichen. Die Mitarbeiter wissen, dass für Ritas Entwicklung wertvoll ist, wenn sie im Rahmen des Kinderzentrums Zeit mit anderen Kindern verbringt. 

„Es gibt viele Kinder im Ort, die auf eine Gelegenheit warten, ins Kinderzentrum zu kommen. Unsere Kapazitäten sind leider begrenzt. Wenn wir die Begeisterung von Kindern wie Rita sehen, erscheint es uns nur richtig, dass sie kommen dürfen“, sagt Numeri, eine Mitarbeiterin im Kinderzentrum. 

So lebt Rita unter dem Strohdach eines baufälligen Hauses, zwischen Mahlzeiten aus Linsen und Reis und Tagen voller Hausarbeit und Entbehrungen. Sie übernimmt so viel Verantwortung und ist eine Stütze für die Familie. Aber sie weiß auch, dass es jemanden gibt, der ihr zur Seite steht.  

alt="Rita, ihr Bruder und ihre Mutter auf dem Weg zum Kinderzentrum, Compassion Deutschland Patenkind"

Bericht und Fotos: J. Sangma, Compassion Bangladesch 

Prodip, ihr Vater, arbeitet in einem anderen Bezirk und war die letzten zwei Jahre nicht zu Hause, nur damit die Familie irgendwie über die Runden kommt. Ritas Mutter, Shanti, geht früh morgens auf die Teefelder, um 24 Kilogramm Teeblätter zu pflücken. Sie erhält dafür 170 Taka, das sind umgerechnet etwa 1,19 Euro.  

Rita bringt Shanto und den Nachbarsjungen Molin in die Schule. Die beiden 5-Jährigen sind unzertrennlich und machen eine Menge Unfug zusammen: Sie klettern auf Bäume, verlieren ihre Schulbücher oder basteln Flugzeuge, wenn sie keine andere Beschäftigung haben. Rita muss ständig auf der Hut sein, wenn sie die Jungs durch die Teeplantagen zur Schule bringt.  

Sobald sie Shanto und Molin im Schulgebäude sind, kehrt Rita schnell nach Hause zurück. Unterwegs sammelt sie Zweige, um ein Kochfeuer für ihr Mittagessen zu machen. Je schneller sie all die Hausarbeiten erledigen kann, desto mehr Zeit bleibt ihr, um sich noch einen Zeichentrickfilm im Fernsehen anzuschauen.  

Eine unmögliche Entscheidung 

Es ist drei Jahre her, dass Rita die Schule abgebrochen hat. Sie war gerade in der fünften Klasse. Ihre Lehrer lobten sie für ihre gute Handschrift und ihre Neugier. Als bei ihrem Vater jedoch Tuberkulose diagnostiziert wurde, änderte sich alles. Er verlor seine Kraft und seinen Job. Nach dieser schwierigen Zeit, in der er zwischen Krankheit und der Versorgung seiner Familie hin- und hergerissen war, ging er fort, um Arbeit zu suchen. Jetzt schickt er nach Hause, was immer er aufbringen kann. Seine Abwesenheit hat dazu geführt, dass seine Frau Shanti und die Kinder sich selbst durchschlagen müssen. 

Rita weinte nicht, als man ihr sagte, dass sie nicht mehr zur Schule gehen könne. Sie verstand und antwortete: „Es ist okay, Mama.“ 

alt="Ritas Mutter auf einer Teeplantage in Bagladesch bei Tee ernten, Compassion Deutschland Patenkind"

Vermutlich der schwerste Satz, den Shanti von ihrer Tochter hören musste. Sie musste sich zwischen Ritas Zukunft und dem Überleben entscheiden. Das Überleben gewann.  

„Wenn meine Kinder nicht zur Schule gehen, werden sie wie ich in der Teeplantage arbeiten. Das möchte ich ihnen nicht zumuten. Aber Armut hat kein Verständnis für Träume“, sagt Shanti. 

Rita zeigte bemerkenswerte Reife und ließ sich nicht von Bitterkeit überwältigen. Sie fand ihren Sinn darin, sich um Shanto zu kümmern und ihn jeden Tag zur Schule und zum Compassion-Kinderzentrum zu begleiten. 

„Ohne meinen Bruder bin ich nichts“, flüstert Rita und senkt schüchtern den Kopf, um die Tränen in ihren Augen zu verbergen. „Meinen Bruder zum Kinderzentrum zu bringen, macht mich genauso glücklich wie ihn.“  

alt="Rita und ihre Mutter auf einer Teeplantage in Bagladesch, Compassion Deutschland Patenkind"

Unterstützung für die ganze Familie 

Das Kinderzentrum versorgt Shanto nicht nur mit Büchern und übernimmt die Schulgebühren. Es eröffnet ihm die Möglichkeit, zu lernen, zu malen und mit seinen Freunden zu spielen. Und er erhält soziale und emotionale Unterstützung – auch während der herausfordernden Zeiten, die seine Familie durchlebte. Die Mitarbeiter des Kinderzentrums sorgten dafür, dass sie Zugang zur medizinischen Versorgung erhielten, wenn sich die Familie diese nicht leisten konnte.   

Die Unterstützung wirkte sich jedoch auch auf das Leben seiner Schwestern aus – auf Borsha und Rita.  

alt="Rita und ihr Bruder, endlich Patenkinder, Compassion Deutschland Patenkind"

Borsha ist die Älteste, lernt aber nur langsam. Sie hätte mehrmals beinahe die Schule abgebrochen. Doch die Fortschritte ihres kleinen Bruders, aber auch der Zuspruch der Mitarbeiter des Kinderzentrums, ermutigen die 15-Jährige, am Ball zu bleiben.  

Obwohl Rita nicht am Compassion-Patenschaftsprogramm teilnimmt, vergessen die Compassion-Mitarbeiter sie nie, sondern nehmen sich Zeit, um sie zu besuchen und zu ermutigen. Sie ist jederzeit willkommen, bei ihrem Bruder im Kinderzentrum zu bleiben, um am Zeichenunterricht teilzunehmen oder den anderen Kindern beim Singen- und Tanzen zuzusehen.  

Bei einem dieser Besuche gesteht Rita: „Ich vermisse die Schule, aber ich mag es auch, durch den Ort zu spazieren, Mangos und Guaven zu essen und mit Freunden zu spielen. Es ist schwer. Ein Teil von mir möchte zurückkehren, ein anderer Teil möchte frei bleiben. Ich weiß aber, dass die Schule gut für mich war.“ 

Die Freiheit, ein Kind zu sein 

Jeden Tag macht sich Shanti Sorgen um ihre Tochter Rita.  „Sie ist erst zwölf Jahre alt, aber sie kocht, wäscht und kümmert sich um ihren Bruder wie eine Erwachsene“, seufzt Shanti. Da sie nicht zur Schule geht und Verantwortung wie eine Erwachsene übernimmt, wird Rita in vielerlei Hinsicht zu schnell und zu früh erwachsen. 

Wenn Rita mit Kindern in ihrem Alter zusammen ist, kann sie ganz sie selbst sein: ohne Verantwortung oder sich Gedanken darüber zu machen, was richtig und was falsch ist und Entscheidungen für ihre Familie zu treffen. Ritas Augen strahlen, wenn sie mit ihrer Mutter über das Compassion-Kinderzentrum spricht – als wäre sie ein Teil davon.  

alt="Ritas Bruder pustet Regentropfen von einem Blatt weg, Compassion Deutschland Patenkind"

„Shanto im Kinderzentrum anzumelden, war meine beste Entscheidung“, erzählt Shanti. „Auch wenn wir unsere Vergangenheit nicht ändern können, können wir vielleicht die Zukunft unserer Kinder ändern.“ 

Dass Rita sich so darauf freut, ins Kinderzentrum zu kommen, ist eine zusätzliche Motivation, um mehr Kinder wie Rita zu erreichen. Die Mitarbeiter wissen, dass für Ritas Entwicklung wertvoll ist, wenn sie im Rahmen des Kinderzentrums Zeit mit anderen Kindern verbringt. 

„Es gibt viele Kinder im Ort, die auf eine Gelegenheit warten, ins Kinderzentrum zu kommen. Unsere Kapazitäten sind leider begrenzt. Wenn wir die Begeisterung von Kindern wie Rita sehen, erscheint es uns nur richtig, dass sie kommen dürfen“, sagt Numeri, eine Mitarbeiterin im Kinderzentrum. 

So lebt Rita unter dem Strohdach eines baufälligen Hauses, zwischen Mahlzeiten aus Linsen und Reis und Tagen voller Hausarbeit und Entbehrungen. Sie übernimmt so viel Verantwortung und ist eine Stütze für die Familie. Aber sie weiß auch, dass es jemanden gibt, der ihr zur Seite steht.  

alt="Rita, ihr Bruder und ihre Mutter auf dem Weg zum Kinderzentrum, Compassion Deutschland Patenkind"

Bericht und Fotos: J. Sangma, Compassion Bangladesch