Unsere Verpflichtung zum Kinderschutz

Unsere Verpflichtung zum Kinderschutz

Als Compassion Deutschland unterstützen wir Kinder in Armut ganzheitlich: physisch, emotional und sozial. Kinder, die in extremer Armut leben, sind besonders gefährdet, Opfer von Ausbeutung, Kriminalität und Misshandlung zu werden. Compassion International und Compassion Deutschland verpflichten sich dazu, Kinder und Jugendliche zu schützen. Um die Sicherheit und den Schutz der Kinder zu gewährleisten, folgen wir und unsere lokalen Partnerkirchen klaren und einheitlichen Richtlinien:

Unsere Überzeugung

  • Der Schutz von Kindern hat Priorität. Gewalt gegen Mädchen und Jungen ist niemals gerechtfertigt.
  • Kinder verdienen es, mit Respekt, Würde und Wertschätzung behandelt zu werden.
  • Alle, die Kontakt zu Kindern und Jugendlichen haben, sollen im Interesse der Kinder handeln und zu deren Schutz beitragen.
  • Kinder und Jugendliche wachsen zu starken Persönlichkeiten heran, wenn sie von vertrauensvollen Erwachsenen begleitet werden und an einem sicheren Ort lernen, spielen und sich entwickeln können.
  • Kinder können zu ihrem eigenen Schutz beitragen. In den Kinderzentren werden Kinder altersgerecht auf Gefahrensituationen aufmerksam gemacht. Ihnen wird gezeigt, wie sie sich verhalten und wo sie Hilfe finden können.
  • Werden Kinder oder Jugendliche Opfer von Vernachlässigung, Ausbeutung oder physischer, psychischer sowie sexualisierter Gewalt, müssen Täterinnen und/oder Täter verantwortlich gemacht und zur Rechenschaft gezogen werden.
  • Wir handeln schnell, um betroffenen Kindern und Jugendlichen Zuflucht zu bieten und für seelsorgerischen, psychologischen und juristischen Beistand zu sorgen.

Wir erreichen diese Ziele durch:

  • Einheitliches Verständnis und Schulungen zum Thema Kinderschutz und Missbrauchsprävention für die Mitarbeiter von Compassion Deutschland, bis hin zu den ehrenamtlichen Mitarbeitern in den Kirchengemeinden vor Ort.
  • Alle Mitarbeiter von Compassion, Vorstandsmitglieder und ehrenamtliche Mitarbeiter in den Ländern unterzeichnen den von Compassion herausgegebenen „Verhaltenskodex“ zum Kinderschutz.
  • In jedem Compassion-Büro und in jedem Kinderzentrum ernennen wir einen Kinderschutzbeauftragten.
  • Überprüfung des strafrechtlichen Hintergrunds (erweitertes polizeiliches Führungszeugnis) aller Personen, die mit Compassion-Patenkindern in Kontakt kommen, einschließlich der Paten, die ihre Patenkinder besuchen
  • Jedem Hinweis und Verdachtsfall von physischer, psychischer oder sexueller Gewalt, Ausbeutung oder Vernachlässigung gehen wir nach und schalten lokale Behörden ein, wenn sich ein Verdacht erhärtet.

Kontakt zwischen Pate und Patenkind

Um die Kinder und auch die Paten bestmöglich zu schützen, haben wir Richtlinien für eine angemessene Kommunikation zwischen Pate und Kind aufgestellt:

BESUCHE DES PATEN BEI DEM KIND

Wenn Paten ihr Patenkind treffen möchten, muss das Compassion-Büro in Marburg mindestens acht Wochen vor dem geplanten Besuch kontaktiert werden. Bevor ein solcher Besuch organisiert werden kann, muss der Pate oder die Patin den Richtlinien für einen Patenbesuch zustimmen, den Verhaltenskodex unterzeichnen und ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen.

KORRESPONDENZ ZWISCHEN PATE UND KIND

Die Briefe der Paten werden überprüft, um sicherzustellen, dass sie im Einklang mit den Werten von Compassion stehen. Um die Privatsphäre des Patenkindes und des Paten zu schützen, wird nur ein Name weitergegeben. Den Paten wird der Rufname des Kindes mitgeteilt. Die Patenkinder erhalten entweder den Vornamen oder den Nachnamen des Paten.

KOMMUNIKATION AUSSERHALB DER COMPASSION-KANÄLE

Der Kontakt zwischen Pate und Patenkind erfolgt ausschließlich über Compassion. Um Kinderschutzgründe zu wahren und Datenmissbrauch oder Vorteilsnahme auf beiden Seiten zu vermeiden, sollte kein direkter Kontakt zwischen dem Paten und dem Patenkind, seinen Angehörigen oder Freunden außerhalb der Compassion-Kanäle stattfinden.

KINDERINFORMATIONEN

Kinder sollen vor Zurschaustellung und Situationen geschützt werden, die sie anfälliger für Missbrauch machen könnten. Viele Kinder leben in Armut und erleben persönliche und sensible gesundheitliche sowie familiäre Probleme. Wir setzen uns dafür ein, die Privatsphäre jeder Familie zu wahren und die Würde jedes Kindes zu schützen. Ebenso erwarten wir von unseren Paten, dass sie die Informationen und Fotos der Kinder in respektvoller und sensibler Weise behandeln.

FEHLVERHALTEN ODER VERDACHTSFÄLLE MELDEN

Paten tragen dazu bei, dass Kinder in einer sicheren Umgebung aufwachsen können. Sollte in einem Brief, während eines Besuchs oder in einem anderen Kontext der Eindruck entstehen, dass physischer, psychischer oder sexueller Missbrauch oder Vernachlässigung stattfindet oder stattfinden könnte, bitten wir darum, dies umgehend zu melden.

Wir verpflichten uns, jedem Verdachtsfall von Kindesmissbrauch nachzugehen und die örtlichen Behörden einzuschalten, sobald sich der Verdacht einer gesetzwidrigen Handlung ergibt. Dies gilt unabhängig davon, ob der mutmaßliche Täter ein Kontakt ist, der über Compassion hergestellt wurde, oder jemand aus dem direkten Umfeld des Kindes. Diese Verpflichtung erstreckt sich auch auf die Mitarbeiter von Compassion Deutschland, sollten sie in einen solchen Fall verwickelt sein.

Im Januar 2021 erhielt Compassion International die Level-1-Zertifizierung der britischen Kinderschutzorganisation „Keeping Children Safe“. Diese weltweit anerkannte Zertifizierung würdigt die Maßnahmen von Compassion, um Kinder im Compassion-Patenschaftsprogramm vor jeglicher Form von Gewalt, Ausbeutung und Vernachlässigung zu schützen und jedem Hinweis oder Verdachtsfall nachzugehen.