Als Kind Hunger leiden 
Die Geschichte von Ronnie – ehemaliges Patenkind  

Ronnie Mulema hat das Compassion-Patenschaftsprogramm als Kind durchlaufen. Heute ist er verheiratet und Vater von drei Kindern. Er erzählt von seinen persönlichen Erfahrungen, als er als Kind nicht genug zu essen hatte.

Ich vermute, dass sich die meisten Leute an ihren ersten Schultag erinnern. Zumindest tue ich das. Wie die meisten Kinder wollte ich unbedingt gemocht werden und als das freundlichste Kind bekannt sein. Aber nicht, weil ich unbedingt beliebt sein wollte, sondern weil ich verzweifelt jemanden suchte, der sein Mittagessen mit mir teilen würde. 

Als Kind Hunger leiden 
Die Geschichte von Ronnie – ehemaliges Patenkind  

Ronnie Mulema hat das Compassion-Patenschaftsprogramm als Kind durchlaufen. Heute ist er verheiratet und Vater von drei Kindern. Er erzählt von seinen persönlichen Erfahrungen, als er als Kind nicht genug zu essen hatte.

Ich vermute, dass sich die meisten Leute an ihren ersten Schultag erinnern. Zumindest tue ich das. Wie die meisten Kinder wollte ich unbedingt gemocht werden und als das freundlichste Kind bekannt sein. Aber nicht, weil ich unbedingt beliebt sein wollte, sondern weil ich verzweifelt jemanden suchte, der sein Mittagessen mit mir teilen würde. 

Als Kind Hunger leiden 
Die Geschichte von Ronnie – ehemaliges Patenkind  

Ronnie Mulema hat das Compassion-Patenschaftsprogramm als Kind durchlaufen. Heute ist er verheiratet und Vater von drei Kindern. Er erzählt von seinen persönlichen Erfahrungen, als er als Kind nicht genug zu essen hatte.

Ich vermute, dass sich die meisten Leute an ihren ersten Schultag erinnern. Zumindest tue ich das. Wie die meisten Kinder wollte ich unbedingt gemocht werden und als das freundlichste Kind bekannt sein. Aber nicht, weil ich unbedingt beliebt sein wollte, sondern weil ich verzweifelt jemanden suchte, der sein Mittagessen mit mir teilen würde. 

Meine Eltern hatten alles zusammenkratzen müssen, was sie hatten. Es reichte gerade so, um mich zur Schule zu schicken. Für das Mittagessen reichte es nicht. Der Einzige war ich nicht. 

Die letzten 20 Minuten vor dem Mittagessen habe ich nicht mehr mitbekommen. Ich war viel zu sehr damit beschäftigt zu planen, wie ich an etwas zu essen kommen würde: Wen hatte ich gestern oder vorgestern gefragt, überlegte ich, und dachte darüber nach, wer heute der geeignete Kandidat wäre. 

Es ist immer noch schmerzhaft, mich daran zu erinnern, wie ich neben jemandem saß, der sein Mittagessen aß – voller Hoffnung und Sehnsucht. 

An einem guten Tag teilte jemand etwas mit mir. Dann konnte ich den Nachmittag genießen. Viel zu oft ging ich leer aus. Ich hätte genauso gut gehen können, denn alles, was der Lehrer sagte, verschwamm vor meinen Augen, weil ich so hungrig war. 

alt="Als Kind Hunger leiden Die Geschichte von Ronnie – ehemaliges Patenkind"

Die Auswirkungen von Hunger sind enorm. Er betrifft jeden Bereich des Lebens. Für viele Menschen ist es schwer zu verstehen, wie sich Hunger auf das Leben auswirkt. Wenn ich heute sage: „Ich habe Hunger“, bin ich nicht wirklich hungrig – nicht so wie früher. 

Mein Gehirn schaltete ab, wenn ich Hunger hatte. Er hinderte mich daran, zu lernen, die aktuellen Lebensumstände zu überwinden und auf etwas Besseres zu hoffen. 

Konflikte führen zu Hunger 

Die Fortschritte, die in den letzten zehn Jahren bei der Bekämpfung des Hungers weltweit erzielt wurden, drohen zunichte gemacht zu werden. Das Welternährungsprogramm geht davon aus, dass weltweit etwa 319 Millionen Menschen unter akutem Hunger leiden.¹ Besonders in Teilen Afrikas und Westasiens hat Hunger 2024 weiterzugenommen und Prognosen zufolge werden bis 2030 512 Millionen Menschen chronisch unterernährt sein – so ein aktueller UN-Bericht.² 

Schon vor dem Krieg in der Ukraine wurde über Ernährungsunsicherheit in Haiti, Äthiopien, Kenia, Uganda, Burkina Faso, Togo und Südwestasien berichtet. Die Pandemie, politische Instabilität, Konflikte, extreme Wetterbedingungen verschärfen die Lebensmittelknappheit.   

alt="Als Kind Hunger leiden, Eine Schüssel voller Salat, Die Geschichte von Ronnie – ehemaliges Patenkind"

In Uganda, wo ich groß geworden bin, geben Familien im Schnitt 70 Prozent ihres Budgets fürs Essen aus. In Deutschland sind es rund 15 Prozent für Nahrung, Getränke und Tabakwaren.³

Dies macht Uganda und andere afrikanische Länder, die sich in einer ähnlichen Lage befinden, anfälliger für steigende Lebensmittelpreise.   

Wir sind in extremer Armut aufgewachsen und haben uns von Reis und Bohnen ernährt. Jetzt sind sogar diese Lebensmittel teuer geworden. Die einzige Möglichkeit zu überleben ist, selbst anzubauen. Es gibt auch viele Menschen, die knapp über der Armutsgrenze leben und gerade so über die Runden kommen, aber die steigenden Lebensmittelpreise ändern das. 

Lokale Kirchen geben Zuversicht 

Ich bin mit Hunger aufgewachsen. Persönlich kann ich sagen: Ich war nicht unglücklich. Aber ich hatte keine Hoffnung.  

Als ich neun Jahre alt war, fanden meine Eltern heraus, dass die Kirche vor Ort uns unterstützen konnte. Sie arbeiteten mit Compassion zusammen. Durch das Compassion-Patenschaftsprogramm erhielten meine Familie und ich Lebensmittel, die wir zum Überleben brauchten. Plötzlich kehrte die Hoffnung auf Veränderung zurück. Es war, als würde man in einem dunklen Raum die Taschenlampe einschalten.  

alt="Als Kind Hunger leiden, Essenssäcke werden verteilt in Uganda, Die Geschichte von Ronnie – ehemaliges Patenkind"

In der Schule hatte ich mittags jeden Tag etwas zu essen. Wie sich meine Schulleistung verbessert hat, war unglaublich. Diese Hoffnung spürte nicht nur ich, sondern wirkte sich auch auf meine Mutter aus. Sie fasste den Mut und nahm einen Kredit bei der Bank auf, um Hühner zu züchten. Davon konnte sie meinen Geschwistern den Schulbesuch ermöglichen. Die Unterstützung der Kirche vor Ort gab Familien die Stabilität, die sie brauchten, um an etwas Besseres zu glauben.  

In den letzten Jahren hat sich wieder Hoffnungslosigkeit breitgemacht. Im Durchschnitt der letzten drei Jahre sind etwa 55 Prozent der Bevölkerung von moderater oder schwerer Ernährungsunsicherheit betroffen. Etwa 26 Prozent der Kinder unter fünf Jahren sind chronisch unterernährt.

Die Kirchen hören nicht auf, der Not von Menschen in Armut zu begegnen. Compassion arbeitet mit mehr als 8.600 Partnerkirchen weltweit zusammen – Kirchen, die ihre eigene Nachbarschaft in- und auswendig kennen. Die Mitarbeiter sind darin geschult, Mangelernährung und Hunger zu identifizieren und ausgestattet, um ihrer Nachbarschaft zu dienen.  

Sie tun das durch zum Beispiel die Bereitstellung von Lebensmittelpakten oder einkommensfördernde Schulungen, damit sie sich besser versorgen können und ein kleines Unternehmen starten können. Manche erhalten Saatgut, Dünger oder anderes Material, damit sie ihre Felder besser bewirtschaften können.  

Aber: Wir können alle etwas dazu beitragen – und alles beginnt mit einer kleinen Entscheidung.  

Und wir alle haben eine Rolle zu spielen – und alles beginnt mit einer kleinen Entscheidung. Sei es der Kauf von fairen Produkten oder die Reduzierung von Lebensmittelverschwendung. Die Aufgabe ist riesig, aber Veränderung ist möglich – selbst durch den kleinsten Funken Hoffnung im Leben eines Kindes. 

Stell dich an die Seite von Familien in Not. Gemeinsam mit unseren lokalen Partnerkirchen können wir den Hunger bekämpfen. 

Quellen:

¹ Ending hunger | World Food Programme. (o. D.). UN World Food Programme (WFP). https://www.wfp.org/ending-hunger 

² FAO, IFAD, UNICEF, WFP and WHO. 2025. The State of Food Security and Nutrition in the World 2025 – Addressing high food price inflation for food security and nutrition. Rome. https://doi.org/10.4060/cd6008en  

³ Konsumausgaben und Lebenshaltungskosten. (o. D.). Statistisches Bundesamt. https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Einkommen-Konsum-Lebensbedingungen/Konsumausgaben-Lebenshaltungskosten/_inhalt.html 

Food and Agriculture Organization of the United Nations (FAO). (2025, 8. August). FAO Hunger Map. FAO Hunger Map. https://www.fao.org/interactive/hunger-map/en/ 

Meine Eltern hatten alles zusammenkratzen müssen, was sie hatten. Es reichte gerade so, um mich zur Schule zu schicken. Für das Mittagessen reichte es nicht. Der Einzige war ich nicht. 

Die letzten 20 Minuten vor dem Mittagessen habe ich nicht mehr mitbekommen. Ich war viel zu sehr damit beschäftigt zu planen, wie ich an etwas zu essen kommen würde: Wen hatte ich gestern oder vorgestern gefragt, überlegte ich, und dachte darüber nach, wer heute der geeignete Kandidat wäre. 

Es ist immer noch schmerzhaft, mich daran zu erinnern, wie ich neben jemandem saß, der sein Mittagessen aß – voller Hoffnung und Sehnsucht. 

An einem guten Tag teilte jemand etwas mit mir. Dann konnte ich den Nachmittag genießen. Viel zu oft ging ich leer aus. Ich hätte genauso gut gehen können, denn alles, was der Lehrer sagte, verschwamm vor meinen Augen, weil ich so hungrig war. 

alt="Als Kind Hunger leiden Die Geschichte von Ronnie – ehemaliges Patenkind"

Die Auswirkungen von Hunger sind enorm. Er betrifft jeden Bereich des Lebens. Für viele Menschen ist es schwer zu verstehen, wie sich Hunger auf das Leben auswirkt. Wenn ich heute sage: „Ich habe Hunger“, bin ich nicht wirklich hungrig – nicht so wie früher. 

Mein Gehirn schaltete ab, wenn ich Hunger hatte. Er hinderte mich daran, zu lernen, die aktuellen Lebensumstände zu überwinden und auf etwas Besseres zu hoffen. 

Konflikte führen zu Hunger 

Die Fortschritte, die in den letzten zehn Jahren bei der Bekämpfung des Hungers weltweit erzielt wurden, drohen zunichte gemacht zu werden. Das Welternährungsprogramm geht davon aus, dass weltweit etwa 319 Millionen Menschen unter akutem Hunger leiden.¹ Besonders in Teilen Afrikas und Westasiens hat Hunger 2024 weiterzugenommen und Prognosen zufolge werden bis 2030 512 Millionen Menschen chronisch unterernährt sein – so ein aktueller UN-Bericht.²

Schon vor dem Krieg in der Ukraine wurde über Ernährungsunsicherheit in Haiti, Äthiopien, Kenia, Uganda, Burkina Faso, Togo und Südwestasien berichtet. Die Pandemie, politische Instabilität, Konflikte, extreme Wetterbedingungen verschärfen die Lebensmittelknappheit.   

alt="Als Kind Hunger leiden, Eine Schüssel voller Salat, Die Geschichte von Ronnie – ehemaliges Patenkind"

In Uganda, wo ich groß geworden bin, geben Familien im Schnitt 70 Prozent ihres Budgets fürs Essen aus. In Deutschland sind es rund 15 Prozent für Nahrung, Getränke und Tabakwaren.³

Dies macht Uganda und andere afrikanische Länder, die sich in einer ähnlichen Lage befinden, anfälliger für steigende Lebensmittelpreise.   

Wir sind in extremer Armut aufgewachsen und haben uns von Reis und Bohnen ernährt. Jetzt sind sogar diese Lebensmittel teuer geworden. Die einzige Möglichkeit zu überleben ist, selbst anzubauen. Es gibt auch viele Menschen, die knapp über der Armutsgrenze leben und gerade so über die Runden kommen, aber die steigenden Lebensmittelpreise ändern das. 

Lokale Kirchen geben Zuversicht 

Ich bin mit Hunger aufgewachsen. Persönlich kann ich sagen: Ich war nicht unglücklich. Aber ich hatte keine Hoffnung.  

Als ich neun Jahre alt war, fanden meine Eltern heraus, dass die Kirche vor Ort uns unterstützen konnte. Sie arbeiteten mit Compassion zusammen. Durch das Compassion-Patenschaftsprogramm erhielten meine Familie und ich Lebensmittel, die wir zum Überleben brauchten. Plötzlich kehrte die Hoffnung auf Veränderung zurück. Es war, als würde man in einem dunklen Raum die Taschenlampe einschalten.  

alt="Als Kind Hunger leiden, Essenssäcke werden verteilt in Uganda, Die Geschichte von Ronnie – ehemaliges Patenkind"

In der Schule hatte ich mittags jeden Tag etwas zu essen. Wie sich meine Schulleistung verbessert hat, war unglaublich. Diese Hoffnung spürte nicht nur ich, sondern wirkte sich auch auf meine Mutter aus. Sie fasste den Mut und nahm einen Kredit bei der Bank auf, um Hühner zu züchten. Davon konnte sie meinen Geschwistern den Schulbesuch ermöglichen. Die Unterstützung der Kirche vor Ort gab Familien die Stabilität, die sie brauchten, um an etwas Besseres zu glauben.  

In den letzten Jahren hat sich wieder Hoffnungslosigkeit breitgemacht. Im Durchschnitt der letzten drei Jahre sind etwa 55 Prozent der Bevölkerung von moderater oder schwerer Ernährungsunsicherheit betroffen. Etwa 26 Prozent der Kinder unter fünf Jahren sind chronisch unterernährt.

Die Kirchen hören nicht auf, der Not von Menschen in Armut zu begegnen. Compassion arbeitet mit mehr als 8.600 Partnerkirchen weltweit zusammen – Kirchen, die ihre eigene Nachbarschaft in- und auswendig kennen. Die Mitarbeiter sind darin geschult, Mangelernährung und Hunger zu identifizieren und ausgestattet, um ihrer Nachbarschaft zu dienen.  

Sie tun das durch zum Beispiel die Bereitstellung von Lebensmittelpakten oder einkommensfördernde Schulungen, damit sie sich besser versorgen können und ein kleines Unternehmen starten können. Manche erhalten Saatgut, Dünger oder anderes Material, damit sie ihre Felder besser bewirtschaften können.  

Aber: Wir können alle etwas dazu beitragen – und alles beginnt mit einer kleinen Entscheidung.  

Und wir alle haben eine Rolle zu spielen – und alles beginnt mit einer kleinen Entscheidung. Sei es der Kauf von fairen Produkten oder die Reduzierung von Lebensmittelverschwendung. Die Aufgabe ist riesig, aber Veränderung ist möglich – selbst durch den kleinsten Funken Hoffnung im Leben eines Kindes. 

Stell dich an die Seite von Familien in Not. Gemeinsam mit unseren lokalen Partnerkirchen können wir den Hunger bekämpfen. 

Quellen:

¹ Ending hunger | World Food Programme. (o. D.). UN World Food Programme (WFP). https://www.wfp.org/ending-hunger 

² FAO, IFAD, UNICEF, WFP and WHO. 2025. The State of Food Security and Nutrition in the World 2025 – Addressing high food price inflation for food security and nutrition. Rome. https://doi.org/10.4060/cd6008en  

³ Konsumausgaben und Lebenshaltungskosten. (o. D.). Statistisches Bundesamt. https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Einkommen-Konsum-Lebensbedingungen/Konsumausgaben-Lebenshaltungskosten/_inhalt.html 

Food and Agriculture Organization of the United Nations (FAO). (2025, 8. August). FAO Hunger Map. FAO Hunger Map. https://www.fao.org/interactive/hunger-map/en/