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Brasilien

Die Arbeit von Compassion in Brasilien begann 1975. Heute besuchen
dort 68.000 Kinder und Jugendliche 229 Compassion-Kinderzentren, die von örtlichen
christlichen Gemeinden und Kirchen geführt werden.

Brasilien

Die Arbeit von Compassion in Brasilien begann 1975. Heute besuchen
dort 68.000 Kinder und Jugendliche 229 Compassion-Kinderzentren, die von örtlichen
christlichen Gemeinden und Kirchen geführt werden.

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Kontinent

Südamerika

Bevölkerung

214 Millionen

Hauptstadt

Brasília

Sprache

Portugiesisch

Religion

Katholisch ca. 70%,
starkes Wachstum evangelischer Freikirchen;
animistische Kulte

Kontinent

Südamerika

Bevölkerung

214 Millionen

Hauptstadt

Brasília

Sprache

Portugiesisch

Religion

Katholisch ca. 70%,
starkes Wachstum evangelischer Freikirchen;
animistische Kulte

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Brasilien ist mehr als Kaffee, Samba und Fußball. Das fünftgrößte Land der Erde ist ein typisches Schwellenland, das sich von einem Entwicklungsland zu einem modernen Industriestaat wandelt – mit einem hohen Grad an Industrialisierung, vielen Rohstoffen und steigender Alphabetisierung und Lebenserwartung. Damit steht Brasilien auf einer Stufe mit Ländern wie Indien, Russland oder China und wurde international als Gesprächspartner aufgewertet, z. B. im Rahmen der G-20-Gespräche der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer.

Dennoch hat Brasilien noch einen weiten Weg vor sich. Nach zwei Jahrzehnten der Militärdiktatur kehrte das Land ab Mitte der achtziger Jahre zur Demokratie zurück. 2002 wurde Luiz Inácio Lula da Silva zum Staatspräsidenten gewählt. Lula, ein früherer Gewerkschaftsführer, war Brasiliens erster Präsident aus der Arbeiterschicht. Dementsprechend konzentrierte sich seine Politik auf soziale Reformen. Seine Regierung erhöhte den monatlichen Mindestlohn, von ihrem Sozialhilfeprogramm Bolsa Família profitierten wohl über 40 Millionen Brasilianer: Es gewährt jeder teilnehmenden Familie monatliche Unterstützung, wenn sie ihre Kinder zur Schule schickt und nötige Impfungen geben lässt. Es ist dringend nötig – denn die Mehrheit der Bevölkerung lebt weiter am Rande des Existenzminimums und kämpft oft ums nackte Überleben. 2010 schied der populäre Präsident aus dem Amt.

Seine Nachfolgerin Dilma Rousseff wurde 2016 ihres Amtes enthoben, weil sie den Staatshaushalt manipuliert haben sollte. Aufsehen erregten in den letzten Jahren auch viele aufgedeckte Korruptionsfälle, so um den Baukonzern Odebrecht und den Ölkonzern Petrobras, in die zahlreiche Politiker und Minister verwickelt sind. Erfreulich ist, dass die brasilianische Justiz mit Nachdruck gegen korrupte Politiker vorgeht. Selbst der populäre Lula wurde zu 12 Jahren Haft verurteilt.

Brasilien ist ein Land starker Gegensätze: Während der Süden über eine recht moderne Wirtschaft verfügt, ist der Norden rückständig und arm. Die Menschen ziehen in die Großstädte, in der Hoffnung auf ein besseres Leben – und landen allzu oft in den Favelas, den wild wachsenden Slumgebieten. Drei Viertel aller Brasilianer leben in Millionenstädten wie São Paulo und Rio de Janeiro. Das rasante Wachstum der Städte bringt Kriminalität, Drogen und Gewalt mit sich. Schätzungen sprechen von sieben Millionen Straßenkindern, über drei Millionen arbeitenden Kindern und über zwei Millionen Prostituierten unter 15 Jahre in Brasilien – Kinder, die vielleicht vor langer Zeit aufgehört haben, davon zu träumen, dass es für sie ein anderes Leben geben könnte.

Das typische Schuljahr geht von Februar bis November. Kinder besuchen ein Jahr den Kindergarten und vier Jahre die Grundschule. Vier Jahre dauert auch die mittlere Schulbildung und weitere drei Jahre der Besuch einer weiterführenden Schule.

In den letzten Jahren gab es einige Fortschritte im Bildungssystem. Zum Beispiel hat die Regierung mehr Einrichtungen für Kinder geschaffen, außerdem besteht Schulpflicht für Kinder im Alter von 7 bis 14 Jahren.

Trotz dieser Fortschritte hat das brasilianische Bildungssystem weiter große Schwächen: Lehrer sind nicht vernünftig ausgebildet; viele Kinder werden durch die Schule geschleust, obwohl sie nicht einmal Grundlagen wie Lesen und Rechnen beherrschen.

Als Reaktion darauf geben viele Compassion-Kinderzentren in Brasilien Patenkindern zusätzlichen Unterricht im Lesen und Schreiben, die in der Schule keine entsprechenden Fähigkeiten ausgebildet haben.

Schätzungen sprechen von über 40 Prozent der Kinder und Jugendlichen Brasiliens, die in Armut leben. Eine Folge davon ist, dass sich viele Jugendliche Banden anschließen, die für Drogenhandel und Gewalt verantwortlich sind.

In der Verfassung ist die Religionsfreiheit verbürgt und die Regierung respektiert dieses Recht. Es gibt keine Verpflichtung für religiöse Gruppen, sich registrieren zu lassen, auch keine favorisierte oder Staatsreligion, obwohl die Regierung eine formale Übereinkunft mit dem Vatikan unterhält.

Brasilien war früher das von der Bevölkerung her größte katholische Land der Welt. Es gibt entsprechend viele katholische Feiertage in Brasilien, manche Städte feiern eigene katholische Feiertage. In den letzten mehr als dreißig Jahren sind evangelische Freikirchen unterschiedlicher Prägungen in Brasilien beständig gewachsen, vor allem Pfingstkirchen.

Brasilianer mögen Holzschnitzereien und Skulpturen, bekannt sind die von afrikanischen Nachkommen in Bahias Hauptstadt Salvador.

Der Bossa Nova ist ein populärer Musikstil, der in den sechziger Jahren weit über Brasilien hinaus bekannt wurde und Komponisten und Musiker wie Antônio Carlos Jobim und João Gilberto berühmt gemacht hat.

Andere populäre Musik sind Samba, Pagode und MPB (beliebter Mix aus verschiedenen brasilianischen Musikstilen). Auch afrikanische Rhythmen haben einen starken Einfluss auf die brasilianische Musik.

Neujahrstag, 1. Januar
Karneval, sechs Wochen vor Ostern – das sicher größte und bekannteste Fest in Brasilien. Schon Monate vorher verwenden die einzelnen Gruppen viel Zeit, um extravagante Kostüme und Karnevalswagen anzufertigen und ihre Musik und Tänze einzustudieren.
Unabhängigkeitstag, 7. September
Ausrufung der Republik, 15. November
Weihnachten, 25. Dezember: Kirchen feiern normalerweise eine Mitternachtsmesse und ein Abendessen an Heiligabend. An Heiligabend versammeln sich die Brasilianer mit ihren Familien und essen Panetone (Früchtebrot), trinken Champagner (sofern sie sich diesen leisten können) und tauschen Geschenke aus.

Brasilianer lieben Fußball. Viele Städte haben professionelle Teams und das ganze Jahr ist Saison. Insgesamt wurde die Seleção, die brasilianische Nationalmannschaft, fünfmal Fußballweltmeister: 1958, 1962, 1970, 1994 und 2002. Fußballer wie Pelé oder Garrincha gehörten zu den besten, die dieser Sport hervorgebracht hat.

Eine in Brasilien beliebte kleinere Variante ist der Futsal, gespielt mit fünf Spielern auf einem speziellen Hallenplatz.

Doch die Brasilianer sind auch begeisterte Volleyballfans und -spieler. Auch hier wurde Brasiliens Nationalteam mehrfach Olympiasieger und Weltmeister. Immer wieder brachte das Land auch bekannte Rennfahrer wie Ayrton Senna, Nelson Piquet und Emerson Fittipaldi hervor.

Typisch brasilianische Speisen beinhalten Reis, Bohnen, Soße, Geflügel, Würstchen, Rindfleisch, Gemüse und tropische Früchte. Es gibt mindestens ein typisches Gericht aus jeder der fünf brasilianischen Regionen. Zum Beispiel essen Brasilianer, die im Norden leben, pato no tucupi (Ente mit Soße), während die Brasilianer im Nordosten gerne Garnelen essen. Und natürlich ist Brasilien bekannt für seinen Kaffee.

Feijoada

500 g in Scheiben geschnittene Schweinewürstchen

500 g Schweinefilet, in Stücke geschnitten

einige Schinkenscheiben

1 Dose schwarze Bohnen (ca. 500 g)

Salz, Pfeffer, Knoblauch, gehackte Zwiebeln und Lorbeerblätter nach Geschmack

Die Wurst, das Filet und den Schinken in einer Pfanne anbraten und Salz, Pfeffer, Knoblauch, Zwiebeln und Lorbeerblätter hinzufügen. Einige Minuten weiterkochen, bis die Zwiebeln glasig sind. Die schwarzen Bohnen hinzufügen und noch fünf Minuten kochen, bis die Bohnen den Geschmack des Fleisches angenommen haben.

Feijoada wird mit Reis, Grünkohl, torresmo (Schinken) und Orangen serviert, von denen man glaubt, dass sie verdauungsfördernd sind.

¡Bom dia! (Guten Morgen!)
Até logo (Bis später)
Tchau (Auf Wiedersehen)
Boa tarde (Guten Tag)
Boa noite (Guten Abend/Gute Nacht)
¿Como vai você? (Wie geht es Ihnen?)
Oi (Hallo)