03.07.2020 |

Warum deine Patenschaft gerade jetzt so wichtig ist

Wissen kann Leben retten. Wissensvermittlung über Gesundheit und wie man eine Ansteckung mit Krankheiten vermeiden kann, ist daher seit Jahrzehnten fester Teil des Compassion-Programms. Die Patenkinder lernten also schon vor der weltweiten Verbreitung des neuen Coronavirus, wie sie sich gegen Infektionen schützen können – ein Beispiel dafür, wie das Programm Kinder auf eine Gesundheitskrise vorbereitet.

Unsere Gemeindepartner vor Ort in 25 Ländern wissen am besten, wie sie sich auf Notfälle in ihrer Nachbarschaft vorbereiten und darauf reagieren können. Diese Kirchen sichern vielen Menschen den Zugang zu Bildung, Katastrophenhilfe und einer nachhaltig unterstützenden Gemeinschaft. So tragen sie dazu bei, dass die aktuelle Krise gefährdete Familien nicht in die Hoffnungslosigkeit stürzt. Paten und Spender sorgen dafür, dass die Kirchen für ihre lebensrettende Arbeit vor Ort ausgerüstet sind.

Hygiene rettet Leben

Die Patenschaft ermöglicht Schulbildung – eines der wichtigsten Instrumente, um Kinder auf das Leben und auch eine Ausnahmesituation wie die aktuelle vorzubereiten. Zudem bieten unsere Gemeindepartner Kindern und ihren Familien Schulungen zu Gesundheitsbedrohungen an.

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Beispielsweise erhält jedes Patenkind eine Hygieneschulung. Verglichen mit der Lieferung von Lebensmitteln an wegen der COVID-19-Quarantäne hungernde Familien mag das banal erscheinen. Aber Hygiene rettet Leben: Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind Durchfallerkrankungen die zweithäufigste Todesursache bei Kindern unter 5 Jahren. Eine beträchtliche Anzahl dieser Todesfälle kann durch sauberes Trinkwasser, Händewaschen mit Seife und verbesserte sanitäre Einrichtungen verhindert werden – als Patin oder Pate hilfst du den Gemeinden, all das bereitzustellen.

Im Patenschaftsprogramm lernen die Kinder auch, wie sie permanente regionale Risiken vermeiden können. So lernen Kinder, die in Afrika südlich der Sahara leben, dass das Schlafen unter einem mit Insektiziden behandelten Netz dazu beiträgt, sie vor der Mücke zu schützen, die Malaria überträgt. Kinder in asiatischen Ländern lernen, wie sie Krankheiten und Verletzungen vermeiden können, wenn Tropenstürme über die Inseln hinwegfegen – beispielsweise vor wenigen Wochen in Bangladesch und auf den Philippinen.

Auf Katastrophen vorbereitet

Doch Bildung allein reicht nicht aus, um allen Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden. Viele Familien können sich die für ein gesundes und sicheres Leben notwendigen Dinge nicht leisten, zum Beispiel Nahrungsmittel, Medikamente und Hygieneartikel. Da das Programm von Compassion einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt, trägt die Patenschaft auch dazu bei, diesen praktischen Alltagsbedürfnissen zu begegnen – umso mehr in Zeiten wie diesen.

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Seit April kann Livingstones Vater seiner Arbeit in einem Hotel in Nairobi, Kenia, nicht mehr nachgehen. Da so alle Einnahmen wegbrachen, erhält die Familie Nothilfe, um Lebensmittel kaufen zu können.

Es ist beindruckend, welchen außergewöhnlichen Einsatz unsere Gemeindepartner in der Corona-Pandemie bringen, um die Kinder in ihren praktischen Bedürfnissen zu unterstützen. In Honduras gingen Mitarbeiter von Compassion in die Wohngegenden der in Quarantäne befindlichen Patenkinder, um ihnen Lebensmittel zu bringen. Als einige von der Polizei angehalten wurden, arrangierte Compassion Honduras ein Treffen mit dem Präsidenten des Landes, der ihnen den Zugang und damit die Lebensmittelverteilung ermöglichte. In Kenia besuchten Mitarbeiter Slums – wo das Abstandhalten praktisch unmöglich ist –, um den Familien Seife zu bringen und ihnen zu zeigen, wie man aus Konservenbüchsen einen behelfsmäßigen Wasserhahn zum Händewaschen machen kann. Jeden Tag hören wir ähnliche Geschichten aus den 25 Ländern, in denen Compassion arbeitet.

Unterstützt von einer Gemeinschaft

Vielleicht der wichtigste und entscheidendste Punkt, den eine Patenschaft im Leben eines Kindes bewirken kann: Es wird Teil eines mächtigen Unterstützernetzwerks im Rahmen der weltweiten Kirche. Paten, Spender und Gemeindemitarbeiter vor Ort bilden gemeinsam ein Sicherheitsnetz über Grenzen hinweg, um die am meisten gefährdeten Kinder der Welt zu schützen.

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Fabiolas Familie in Ruanda konnte aus häuslicher Gewalt entkommen. Durch die Patenschaft konnte sie praktische Unterstützung und Seelsorge in der Kirchengemeinde erhalten.

Die Familie von Fabiola ist ein Beispiel dafür. Ihre Mutter erlebte häusliche Gewalt – durch die Pandemie noch schlimmer als sonst: Sie konnte nicht von zu Hause fliehen, als ihr Mann damit drohte, sie umzubringen. Doch jetzt konnte die Familie mit Unterstützung der Kirche in ein sicheres Zuhause umziehen. Zudem bieten die Mitarbeiter der Gemeinde ihnen regelmäßig Traumaberatung und Gebet an. Fabiolas Mutter kam mit anderen Eltern in Kontakt, die ebenfalls häusliche Gewalt erlebt haben und die sie nun unterstützen und ermutigen.

Viele Kinder in Armut werden nie erfahren, wie es sich anfühlt, ein Team von Unterstützern im Hintergrund zu haben. Sie fallen und keiner hilft ihnen auf. Doch eine Patenschaft ermöglicht den Kindern, aufgefangen zu werden: Die Mitarbeiter des Kinderzentrums und die Gemeinschaft innerhalb der Kirche vor Ort sorgen wie ein Sicherheitsnetz dafür, dass kein Kind durch die Lücken fällt. Das Unterstützernetzwerk ist immer da – in den Herausforderungen der alltäglichen Armut und bei unerwarteten Krisen, wie wir sie aktuell erleben. Die Patenschaft ermöglicht den Kindern Zugang zu Bildung, praktischer Versorgung, geistlicher Nahrung, Liebe und Ermutigung.

Bericht und Bilder: Tigist Gizachew (Äthiopien), Isaac Ogila (Kenia) und Doreen Umutesi (Ruanda)

Vielen Dank, wenn du bereits Pate eines Kindes bist!

Und wenn du es noch nicht bist: Lass dich ermutigen, jetzt Pate zu werden! Denn deine Unterstützung für ein Kind ist heute wichtiger denn je.