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Kolumbien

Die Arbeit von Compassion in Kolumbien begann 1974. Heute besuchen dort mehr als 95.000 Kinder
und Jugendliche 327 Compassion-Kinderzentren, die von einheimischen örtlichen Gemeinden und Kirchen geführt werden.

Kolumbien

Die Arbeit von Compassion in Kolumbien begann 1974. Heute besuchen dort mehr als 95.000 Kinder
und Jugendliche 327 Compassion-Kinderzentren, die von einheimischen örtlichen Gemeinden und Kirchen geführt werden.

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Kontinent

Südamerika

Bevölkerung

51 Millionen

Hauptstadt

Bogotá

Sprache

Spanisch

Religion

79% katholisch
14% evangelisch (wachsende Zahl), andere

Kontinent

Südamerika

Bevölkerung

51 Millionen

Hauptstadt

Bogotá

Sprache

Spanisch

Religion

79% katholisch
14% evangelisch (wachsende Zahl), andere

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Kolumbien ist eines der Länder der Welt, die am stärksten unter Gewalt zu leiden hatten. Linke Guerillas, rechte Paramilitärs und Drogenkartelle schürten mehr als vierzig Jahren einen Bürgerkrieg, dem ungezählte Menschen zum Opfer fielen und der über sieben Millionen Kolumbianer zu Flüchtlingen im eigenen Land machte. Hinzu kam eine starke Ungleichheit, was die Verteilung von Macht, Reichtum und Land angeht, die bis heute anhält.

Die Regierung des bis 2010 regierenden Álvaro Uribe bekämpfte durch ihre „Politik der demokratischen Sicherheit“ den Konflikt: Ein Gesetz versprach Anhängern paramilitärischer Gruppen milde Strafen und gesellschaftliche Rückkehr, wenn sie der Gewalt abschworen. Über 30.000 Mitglieder der rechtsextremen AUC ließen sich daraufhin entwaffnen. Auch gegen die linke FARC gelangen Erfolge, jene Guerillabewegung, die seit Jahrzehnten gegen die wechselnden Regierungen kämpfte und große Teile des Landes kontrollierte.

Ab 2012 verhandelte die Regierung von Manuel Santos mit der FARC in Kuba über eine Beendigung des Konflikts. 2016 schließlich wurde ein Friedensvertrag mit der FARC geschlossen. 6.000 FARC-Kämpfer legten die Waffen nieder und sollen seither zurück in die Gesellschaft integriert werden. Präsident Santos wurde für diesen Erfolg mit dem Friedensnobelpreis geehrt. Die Umsetzung des Friedensabkommens mit der FARC ist im Land aber sehr umstritten. Mit dem Rechtskonservativen Iván Duque wurde 2018 ein erklärter Gegner des Abkommens zum Nachfolger von Präsident Santos gewählt.

Auch Drogen sind weiter ein Thema in Kolumbien: Die Drogenkartelle aus den Städten Cali und Medellin hatten das Land zum weltweit größten Exporteur von Kokain verkommen lassen. Auch die verschiedenen Gruppen im Bürgerkrieg schlugen aus den Drogen Profite, um sich daraus Waffen und Macht zu sichern. Obwohl die Regierung manche Erfolge im Kampf gegen den illegalen Anbau der Koka aufweisen kann, bleibt der Drogenhandel eins der Hauptprobleme des Landes. Hinzu kommt die Verfilzung vieler Politiker und Beamte mit den Kämpfern und den Kartellen.

Zusätzliche Not bereitet Kolumbien der Strom von Flüchtlingen aus dem benachbarten Venezuela: 1,5 Millionen Venezolaner, die vor Armut und Chaos in ihrer Heimat geflohen sind, leben im Land und müssen versorgt werden – während mehr als ein Viertel der Kolumbianer selbst arm sind. Die gute wirtschaftliche Entwicklung des Landes kommt bei Letzteren kaum an, vor allem nicht bei der Landbevölkerung.

Denn Einkommen und Besitz bleiben in Kolumbien extrem einseitig verteilt: So besitzen wenige Prozent der Grundbesitzer zwei Drittel aller privaten Landflächen, während über die Hälfte der Familien auf dem Land keinen eigenen Boden besitzen. Die Bekämpfung von Armut und Korruption bleibt daher für viele Kolumbianer das Thema.

Das Schuljahr in Kolumbien dauert von Februar bis November. Für den Besuch von öffentlichen Schulen muss Schulgeld gezahlt werden. Jedoch sind die Kosten niedriger als für Privatschulen. In den Städten sind die Schulen meistens überfüllt. In ländlichen Gegenden sind die Einrichtungen unzureichend, Lehrer erscheinen häufig nicht zum Unterricht.

Mehr als ein Viertel der Menschen Kolumbiens ist arm. Die gute wirtschaftliche Entwicklung des Landes kommt kaum bei ihnen an, vor allem gilt das für die Landbevölkerung. Oft bleibt ihren Kindern nichts anderes übrig, als mit harter Arbeit zum Einkommen der Familie beizutragen statt zur Schule zu gehen: sei es als Schuhputzer, Bauchladenverkäufer oder Minenarbeiter.

Schätzungen sprechen davon, dass fast 20 Prozent der kolumbianischen Kinder gar nicht zur Schule gehen und jedes dritte Kind keinen Abschluss macht.

In fast allen großen Städten des Landes gibt es Universitäten. Aber die staatlichen Universitäten sind überfüllt und Privatuniversitäten teuer. Die meisten armen Menschen haben keinen Zugang dazu, weil sie sich die Kosten nicht leisten können.

Laut Verfassung gibt es keine offizielle Kirche oder Religion. Doch sie ergänzt, dass der Staat „nicht atheistisch oder agnostisch ist, noch gleichgültig gegenüber der religiösen Überzeugung der Kolumbianer“. Einige interpretieren dies so, dass der Staat inoffiziell die Katholische Kirche privilegiert, die bis 1991 offizielle Konfession des Landes war.

Die Verfassung erkennt das Recht der Eltern an, die religiöse Unterweisung für ihre Kinder frei zu wählen. Sie legt außerdem fest, dass kein Schüler zu religiösem Unterricht in öffentlichen Schulen gezwungen werden soll. Die Katholische Kirche und andere religiöse Gruppen können den Schülern, die dies wünschen, Religionsunterricht an öffentlichen Schulen anbieten oder kirchliche Schulen gründen. Die Katholische Kirche hat eine besondere Vereinbarung mit der Regierung getroffen, für Schulbildung in ländlichen Gegenden zu sorgen, die keine staatlichen Schulen haben.

Kolumbien hat einige ausgezeichnete Schriftsteller hervorgebracht, der bekannteste wohl Gabriel Garcia Marquez, der 1982 den Nobelpreis für Literatur erhielt.
Eine Redensart des Landes lautet: „Es kommen 200 Poeten auf 100 Einwohner in Kolumbien!“

Kolumbien ist auch bekannt für international gefeierte Maler und Bildhauer wie Fernando Botero und Alejandro Obregon. Das Land besitzt viele Kunstmuseen und Beispiele hervorragender Architektur. Volks- und alte indigene Kultur bereichern außerdem die Vielfalt von Kunst und Handwerk.

Folkloristische Musik und Tänze, Oper und klassische Musik, moderner Pop und Jazz sind populär. Sänger wie Carlos Vives, Shakira und Juanes sind auch über Kolumbien hinaus bekannt.

Unabhängigkeitstag, 20. Juli: wird mit Paraden gefeiert
Tag der Befreiung (Batalla de Boyacá), 7. August: kolumbianischer Unabhängigkeitstag
Weihnachten, 25. Dezember: In evangelischen Familien schenken Eltern ihren Kindern während eines Weihnachtsessens Geschenke. Zu diesem Essen gehört eine spezielle Vanillesoße namens Natilla und Donuts, genannt Buñuelos, zusammen mit anderem süßen Essen.

Fußball ist der Hauptsport Kolumbiens, mit Ligaspielen während des ganzen Jahres. Fußballer wie Carlos Valderrama wurden durch die Teilnahme Kolumbiens an den Weltmeisterschaften international bekannt.

Auch Tennis ist populär; die meisten Hotels haben Tennisplätze. Bergsteigen kann man östlich von Santa Marta, auf Höhen von bis zu 5.800 Metern. Gute Skigebiete finden sich an den Hängen des Nevado del Ruiz (5.400 m), 50 Kilometer von Manizales entfernt.

Ein großes Radrennen, die Tour von Kolumbien, findet jeden März und April statt. 2019 gewann mit dem erst 22-jährigen Egan Bernal erstmals ein Kolumbianer die Tour de France.

Boxen und Stierkämpfe (letztere in Bogotá, Cali, Medellín, Manizales und Cartagena) sind außerdem populär.

Die kolumbianische Küche umfasst viel Reis, Geflügel, Bohnen und Früchte.

Fruchtsaft
In Kolumbien wird Fruchtsaft aus jeder Frucht gemacht, wie der Wassermelone, Cantaloupe-Melone, Ananas und Papaya. Die Säfte werden serviert mit einer „Plato Typical“ (typische Platte), mit Schweine- oder Rindfleisch, Reis und Kartoffeln, Guacamole (Avocado-Dip) und Früchten.

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