25.09.2020 |
Du weißt nicht, ob deine Briefe etwas bewirken? Frag doch mal Kenenisa!
Briefe. Für viele Paten sind sie eine Quelle der Freude und der Entmutigung zugleich. Viele wissen nicht, was sie schreiben sollen. Sie fragen sich, ob Ihre Briefe überhaupt eine Rolle spielen. Und manchmal fühlen sich die Briefe, die zurückkommen, irgendwie nicht „echt“ an. Oder vielleicht ist dein Patenkind noch gar nicht alt genug, um lesen oder schreiben zu können.
Vielleicht hast du dich auch schon mal gefragt: Sind meine Briefe wirklich wichtig?
Der sechsjährige Kenenisa ist ein gutes Beispiel dafür, wie wichtig Briefe für Kinder in Armut sein können.
Kenenisa liebt es, mit seinen Freunden Fußball zu spielen. Er verbringt jeden Tag viele Stunden mit Laufen und Spielen in seinem Dorf im ländlichen Äthiopien. Aber wenn seine Eltern ihn draußen nicht finden können, wissen sie genau, wo sie ihn suchen müssen.
Wahrscheinlich wird er an der Haustür oder an einem Fenster in seinem Haus sitzen, wo das helle Sonnenlicht die Briefe in seinen Händen beleuchtet. Obwohl er noch nicht lesen kann, verbringt Kenenisa Stunden damit, über die Briefe nachzudenken, die er von seinem Paten Aljon erhalten hat. Die Briefe sind eine lebendige Erinnerung daran, dass er geliebt und umsorgt wird.
„Wenn er einen neuen Brief bekommt, gibt er keine Ruhe, bis ich ihn ihm vorgelesen habe“, sagt Kedir, Kenenisas Vater. „Manchmal muss ich ihm den Brief immer und immer wieder vorlesen und er wird nie müde, ihn zu hören.“
Kenenisa sagt, seine Lieblingsbeschäftigung im Kinderzentrum sei das Briefschreiben. Mit Hilfe von Misganaw, einem ehrenamtlichen Mitarbeiter, bemalt Kenenisa die Briefvorlage, die er an Aljon schicken wird. Da er noch nicht schreiben kann, schreibt Misganaw auf, was er erzählt.