24.07.2020 |

Stimmen der Krise: Ada Ahuanari in Peru

Drei Jahre ist es her, dass Ada Ahuanari das Leiterschaftsprogramm von Compassion in Peru abgeschlossen hat. Sie erinnert sich gern an ihre Zeit im Patenschaftsprogramm der Compassion-Partnerkirche: an ihre Betreuer und Mentoren im Kinderzentrum, an die Ferienfreizeiten, die Back- und Nähstunden oder den Kurs im Anbau von Wasserpflanzen. Und auch daran, wie sie als Sechsjährige mit ihren Freunden im Kinderzentrum umhertollte oder Briefe an ihre Patin schrieb.

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Heute ist Ada 27 Jahre alt und examinierte Krankenschwester. Sie gehört zu den Tausenden von Menschen, die sich nun auch in ihrem Heimatland der Ausbreitung des Coronavirus entgegenstellen.

„Ich habe die Ausgangssperren kommen sehen. Sie waren notwendig, um die weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern“, sagt Ada über den 15. März, als der peruanische Präsident den nationalen Notstand ausrief.

Seitdem hat sich die Arbeit für viele der Beschäftigten im medizinischen Bereich verändert. Adas berufliche Erfahrungen und ihre Zuverlässigkeit brachten sie bald dazu, Führungsaufgaben zu übernehmen. Zuvor hatte sie für das Gesundheitsministerium in der Dschungelregion an der Grenze zu Brasilien gearbeitet, um die Gesundheitsversorgung in einer der entlegensten Gegenden des Landes zu sichern.

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„Ich muss jetzt von zuhause aus arbeiten“, erzählt Ada. „Ich überwache das Budget für eines der Programme des Ministeriums für Entwicklung und soziale Eingliederung. Mein Auftrag ist es, sicherzustellen, dass alles reibungslos läuft und die Veruntreuung öffentlicher Gelder zu verhindern.“

Cuna Más ist der Name dieses Programms. Es konzentriert sich auf die ganzheitliche Entwicklung von Kindern bis drei Jahre. Bevor sie sich auf das Arbeiten von Zuhause aus beschränken musste, führte Ada mit ihrem Team Schulungen durch, um die Ausbreitung des Coronavirus bei den Kindern und Familien zu verhindern, die von dem Programm profitieren – landesweit über 10.000 Familien.

„Was wir bei der Arbeit tun, ist letztlich das, was Compassion schon immer mit den Partnerkirchen getan hat. Alle Schulungen, die ich während meiner Zeit dort erhalten habe, sind zweifellos einer der Hauptgründe dafür, dass ich in dieser Rolle gut klarkomme.“

Nur der geistliche Aspekt fehle. „Aber ich nehme mir die Zeit, Gottes Wort weiterzugeben, etwas zu sagen, das den Menschen Hoffnung gibt und sie aufrichtet.“

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Darüber hinaus ist ihre Abteilung auch damit betraut, die Banken in ihrer Heimatstadt Cusco zu beaufsichtigen, um eine kleine Zuwendung in Höhe von etwa neunzig Euro an drei Millionen Peruaner zu verteilen, die in extremer Armut leben. Infolgedessen warten vor den Banken Hunderte von Menschen, die in der Hitze Schlange stehen.

„Eine 70-jährige Frau stand in der Schlange. Sie sah sehr traurig und verwirrt aus, weil sie an diesem Tag nicht an die Reihe gekommen war, ihr Geld entgegenzunehmen“, erzählt Ada. „Ich weiß nicht einmal mehr, was ich in unserem kurzen Gespräch gesagt habe. Aber sie sagte, sie fühle Frieden und dankte mir, dass ich zu ihr gekommen war.“ Für Ada ein Moment, in dem Gott dabei war.

„Wir leben in Krisenzeiten, ja. Aber es sind auch Zeiten der Gemeinschaft und Solidarität.“
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Ada sieht sich nicht als Heldin: „Ich mache nur meine Arbeit und freue mich, dass ich etwas beitragen kann. Es ist eine Motivation, weiter hart zu arbeiten“, sagte sie. „Compassion hat mir geholfen, mir Ziele für die Zukunft zu setzen und sie zu erreichen. Dank meiner Patin und der Mitarbeiter des Kinderzentrums konnte ich viel lernen und persönlich wachsen. So fühle ich mich gut vorbereitet für meine aktuelle Leitungsverantwortung. Dafür bin ich sehr dankbar.“

Bericht und Bilder: Fernando Sinacay, Compassion Peru

Dank deiner Unterstützung kann Ada Ahuanari heute weitergeben, was sie im Kinderzentrum ihrer Gemeinde gelernt hat. Mit einer Patenschaft trägst du dazu bei, das Potenzial von Kindern wie Ada zu fördern!