Drei Fauen, die den Hunger bekämpfen

Jedes Land ist mit den Auswirkungen der Lebensmittelkrise konfrontiert. Für Millionen Menschen hat das verheerende Konsequenzen. Bereits 2021 litten 2,3 Milliarden Menschen an starkem oder mäßigem Hunger.i Die Zahl derer, die nicht ausreichend zu essen haben, steigt weiter. 

Die hohe Inflation, die Unterbrechungen der Lieferketten, weltweite Konflikte und Naturkatastrophen treffen Menschen in Armut schwer. Compassion und die lokalen Partnerkirchen begegnen der Not der Menschen und wollen kurz- sowie langfristig unterstützen.  

Familien mit Kindern, die in extremer Armut leben, sind durch die Lebensmittelkrise besonders gefährdet, unter akutem Hunger zu leiden. Das erhöht das Risiko, dass Kinder nicht zur Schule gehen, ausgebeutet werden oder darunter ihre Gesundheit leidet. Mangel- und Unterernährung bei Kindern hat Auswirkungen auf das ganze Leben. 

Die lokalen Partnerkirchen von Compassion haben langjährige Erfahrungen, um die Menschen in ihrer Nachbarschaft zu unterstützen. Die 8.500 Partnerkirchen wollen den Menschen in ihrer Umgebung mit nachhaltigen Lösungen zur Lebensmittelversorgung zur Seite stehen. Die Kirchen vor Ort haben Vertrauen und Beziehung zu den Menschen in ihrer Umgebung aufgebaut und kennen ihre Lebensbedingungen und Bedürfnisse.  

Die wunderbaren Mitarbeiter und Ehrenamtlichen der Compassion-Kinderzentren wollen den Kindern und ihren Familien in dieser schwierigen Zeit dienen. Drei von ihnen stellen wir hier vor.

Adjo, eine Köchin aus Togo

Mehr als fünf Jahre arbeitet Adjo in einem Kinderzentrum in Togo. Jede Woche bereitet sie als Köchin Mahlzeiten für Hunderte Kinder zu. Oft sind die Gerichte die nahrhafteste Mahlzeit, die die Kinder an diesem Tag bekommen. „Ich arbeite hier seit der Eröffnung des Kinderzentrums“, erzählt Adjo.

„Ich wollte gerne hier anfangen. Die Mitarbeiter des Kinderzentrums haben uns immer unterstützt. Es ist nicht richtig, dass nur die anderen etwas tun. Es ist auch unsere Verantwortung. Wir müssen tun, was wir tun können!“

Adjo gehört zu den Tausenden, die dazu beitragen, dass Kinder Zugang zu gesunden Mahlzeiten haben – eine Aufgabe, die so wichtig ist, besonders in Zeiten der Lebensmittelkrise. Durch Zusammenhalt und Hingabe bringen die Köchinnen und Köche Hoffnung in ihre Nachbarschaft – eine Mahlzeit nach der anderen. 

alt="Drei Frauen, die den Hunger bekämpfen / eine Köchin aus Togo"

Eliane, eine Tutorin aus Brasilien

Als Gabriely zum ersten Mal in das Kinderzentrum kam, war sie einer von 828 Millionen Menschen, die jede Nacht hungrig ins Bett gehen.ii Die einzige Mahlzeit, auf die sie zählen konnte, war das tägliche Mittagessen in ihrer Schule. 

„Hunger ist das leere und hoffnungslose Gefühl, das einen nie verlässt“, sagt Valdilene, Gabrielys Mutter.

„Du wachst auf und du weißt nicht, was du zum Frühstück essen kannst und du hast auch kein Mittagessen. Dein Magen tut weh. Das Gefühl vergeht nicht. Du gehst mit dem Wissen ins Bett, dass der nächste Tag nicht anders sein wird.“

alt="Drei Frauen, die den Hunger bekämpfen / eine Tutorin aus Brasilien"

Ihre Kinder wurden im Patenschaftsprogramm von Compassion aufgenommen. Von diesem Tag an verliefen ihre Tage anders. Das Kinderzentrum versorgte sie regelmäßig mit ausgewogenen Lebensmitteln. Valdilenes Kinder haben die Mahlzeiten weiterhin als ihre letzte angesehen, horteten Lebensmittel und aßen so schnell, dass sie krank wurden.  

Eliane, eine Mitarbeiterin aus dem Kinderzentrum, hat die Kinder dabei unterstützt, dass sie zu einem gesunden Essverhalten zurückfinden. Während der Pandemie verteilten Eliane und viele andere Compassion-Mitarbeiter Lebensmittelpakete an Familien in Not. Sie sind die Hände und Füße Jesu und leisten dort Unterstützung, wo sie am dringendsten benötigt wird.  

Esaie, Leiterin eines Kinderzentrums in Burkina Faso 

Die 38-jährige Rosalie wusste nicht, woher die nächste Mahlzeit kommen sollte und wie sie ihre Kinder versorgen kann. Sie suchte Unterstützung und fand sie bei Esaie. 

Esaie ist die Leiterin eines Compassion-Kinderzentrums in Burkina Faso. Sie ist nicht nur für die täglichen Abläufe verantwortlich, sondern übernimmt eine aktive Rolle bei der Unterstützung der Familien.  

„Die finanzielle Unterstützung macht für viele Familien einen erheblichen Unterschied. Das Kinderzentrum hat etwa 90 US-Dollar an 43 der am stärksten gefährdeten Familien als Startkapital überwiesen, damit sie zum Beispiel einen kleinen Marktstand aufmachen können“, erzählt Esaie. Rosalie war eine von ihnen. Heute stellt sie selbst Seife her, die sie verkauft. „Frauen wie Rosalie sind dadurch besser in der Lage, die Auswirkungen der Pandemie durch ihr höheres Einkommen zu bewältigen. Ich bin froh darüber, sie heute fröhlich zu sehen. Vor ein paar Monaten war das nicht so.“

alt="Drei Frauen, die den Hunger bekämpfen / Leiterin eines Kinderzentrums in Burkina Faso"

Ein wichtiger Bestandteil von Compassion als Reaktion auf die Lebensmittelkrise sind Bargeldtransfers. Es ist ein bewährter Ansatz und sichert Familien ab, ihre Kinder ausreichend mit Lebensmitteln zu versorgen.  

Alle Mitarbeiter und Ehrenamtlichen leisten jeden Tag ein großartiges Werk – aber sie brauchen unsere Unterstützung. Gemeinsam mit unseren lokalen Partnerkirchen können wir den Hunger bekämpfen. 

i UNICEF, UN-Bericht: Pandemiejahr verschärft Hunger weltweit, in: unicef.de,  https://www.unicef.de/informieren/aktuelles/presse/-/un-report-hunger-2021/277180, letzter Zugriff: 16.11.2022

ii World Food Programm, Global Hunger Crisis, in: wfp.org, https://www.wfp.org/global-hunger-crisis, letzter Zugriff: 16.11.2022 

Das könnte dir auch gefallen

Das könnte dir auch gefallen