Internationaler Tag der Jugend

Weltweit leben rund 1,2 Milliarden Jugendliche zwischen 15-24 Jahren. Von ihnen leben fast 90 Prozent in den sogenannten Entwicklungsländern. Jedes Jahr wird am 12. August am internationalen Tag der Jugend der Fokus auf die Lebenswirklichkeit der Jugendlichen gelegt. Mit welchen Herausforderungen die Jugendlichen, die am Compassion-Patenschaftsprogramm teilnehmen, konfrontiert sind, zeigen die Geschichten von Ricardo und Patience. 

Internationaler Tag der Jugend

Weltweit leben rund 1,2 Milliarden Jugendliche zwischen 15-24 Jahren. Von ihnen leben fast 90 Prozent in den sogenannten Entwicklungsländern. Jedes Jahr wird am 12. August am internationalen Tag der Jugend der Fokus auf die Lebenswirklichkeit der Jugendlichen gelegt. Mit welchen Herausforderungen die Jugendlichen, die am Compassion-Patenschaftsprogramm teilnehmen, konfrontiert sind, zeigen die Geschichten von Ricardo und Patience. 

Ricardo – Wenn der Hunger zuschlägt

Mein Name ist Ricardo. Ich bin 17 Jahre alt und lebe in der Dominikanischen Republik. Die Menschen in meinem Ort sind arm. Viele sind haitianische Einwanderer wie meine Familie. 

Ich habe meine Eltern verloren, als ich noch sehr jung war. Seitdem lebe ich bei meiner Großmutter und meinen Cousins. Das Leben ist hier sehr herausfordernd. Nichts ist schwieriger, als hungrig zu sein, aber nichts zu essen zu haben. 

Ricardo – Wenn der Hunger zuschlägt

Mein Name ist Ricardo. Ich bin 17 Jahre alt und lebe in der Dominikanischen Republik. Die Menschen in meinem Ort sind arm. Viele sind haitianische Einwanderer wie meine Familie. 

Ich habe meine Eltern verloren, als ich noch sehr jung war. Seitdem lebe ich bei meiner Großmutter und meinen Cousins. Das Leben ist hier sehr herausfordernd. Nichts ist schwieriger, als hungrig zu sein, aber nichts zu essen zu haben. 

alt="Karlas Geschichte, Fußball spielen ist ihr Hobby, Karlas Mutter und Karla vor ihrem Haus, El Salvador"

Victoria, meine Großmutter, war oft krank. Von dem wenigen Geld, das sie hatte, kaufte sie Medizin. Sie verbrachte die meiste Zeit im Krankenhaus. Wir hatten oft nur eine Mahlzeit in der Woche und die meiste Zeit bestand diese Mahlzeit nur aus Reis. 

Ich musste mich damit abfinden und an dem Tag essen, an dem es möglich war. Die restlichen Tage musste ich mit meinen Kräften auskommen. Eigentlich fehlen mir die Worte, um zu beschreiben, wie sich der Hunger anfühlt. Es beeinflusst das Leben. Ich hatte Kopfschmerzen, Magenschmerzen und Schwindelgefühle. 

Ich war etwa fünf Jahre alt, als ich ins Compassion-Kinderzentrum kam. Die Mitarbeiter wurden zu meiner Familie. Dort sind sie mir in Liebe begegnet und ich habe Gemeinschaft gefunden. Im Kinderzentrum bekam ich die Zuneigung, die ich zu Hause nicht bekam. 

Am Kinderzentrum liebe ich alles: die Aktivitäten, die Möglichkeit, mehr über Gott zu erfahren. Und ich kann nicht leugnen, dass ich die Mahlzeiten, die wir bekommen, am meisten mag! 

Der Mangel an Essen in meinem Haus war normal. Die Situation hat sich mit dem Tod meines Onkels, meines Großvaters und der COVID-19-Pandemie drastisch verschlechtert. 

Es war sehr anstrengend, sich in der Schule zu konzentrieren oder die Hausaufgaben zu machen. Ich konnte nicht rausgehen und Baseball spielen, obwohl ich das am liebsten tue. Wenn ich tagelang nichts gegessen hatte, kam mir der Gedanke, die Schule abzubrechen. Ich hatte gelernt, dass ich eine gute Schulbildung brauche, um weiterzukommen. 

Kürzlich erhielt ich zusätzliche Lebensmittel vom Kinderzentrum. Für diesen Segen bin ich Gott sehr dankbar. Das ist ein großes Privileg. Mein körperlicher und gesundheitlicher Zustand hat sich verbessert. Es hat mir neue Hoffnung gegeben und mich motiviert, weiter zur Schule zu gehen und meine Ziele zu erreichen.

Jetzt kann ich dreimal am Tag essen und ich fühle mich stärker. Ich kann dem Unterricht besser folgen und verstehe mehr. Und ich kann wieder Baseball spielen. Die Mitarbeiter im Kinderzentrum haben mich immer unterstützt, weiterzukommen. Allein hätte ich es nie so weit geschafft. Ich wüsste nicht, wo ich jetzt wäre. 

Patience – Traum der Unabhängigkeit 

alt="Internationaler Tag der Jugend, Teeanger Mädchen Ghana"

Die 22-jährige Patience aus Ghana und ihr älterer Bruder wuchsen bei ihrer Mutter auf. Patience konnte nur zusehen, wie ihre Mutter sich abmühte, über die Runden zu kommen. 

„Mit nur einem Elternteil aufzuwachsen, war sehr schwierig“, sagt Patience. „Das Leben war nicht einfach für uns. Meine Mutter versuchte ihr Bestes, aber bis wir Compassion kennenlernten, waren es schwierige Zeiten.“  

Es war irgendwann so schlimm, dass sie in einem heruntergekommenen, undichten Kiosk wohnen mussten. „Ich erinnere mich, dass wir in einem Kiosk wohnten. Wenn es regnete, kam das Wasser ins Haus. Wir konnten nicht drinbleiben. Dann mussten wir zu Freunden gehen, bis der Regen aufhörte.“ 

Als Patience und ihr Bruder wurden im Compassion-Patenschaftsprogramm aufgenommen, begannen sich die Dinge schnell zu ändern. „Patience’s Bruder hatte einen äußerst großzügigen Paten, der regelmäßig Geldgeschenke schickte“, sagt Richmond, der Leiter des Kinderzentrums. „Mit dem Ersparten konnten sie in eine sichere Wohnung ziehen.“ 

Das Kinderzentrum startete eine neue Initiative und lud Experten aus verschiedenen Fachgebieten ein, um den Kindern und Jugendlichen unterschiedliche Berufe vorzustellen.  

Patience lernte mehr über das Nähen. Außerdem erfuhr sie dadurch, dass sie nach der Mittelstufe eine Berufsschule besuchen kann. Es war ihre Chance, sich eine eigene Zukunft aufzubauen. 

Erst mit der Zeit entwickelte sie eine echte Leidenschaft für das Nähen. Zuerst konzentrierte sie darauf, durch das Nähen ein besseres Einkommen zu erwirtschaften. Aber sie hatte Talent und war entschlossen, hart zu arbeiten, um als Designerin und Schneiderin erfolgreich zu sein.

Compassion stand hinter ihr und unterstützte sie sowohl finanziell als auch emotional. Das Kinderzentrum kam für die Berufsschulgebühren auf und bekam Menschen zur Seite gestellt, die sie auf ihrem Weg begleiteten. „Compassion hat mich unterstützt, selbstbewusst und mutig zu sein. „Ich glaube nicht, dass ich ohne sie den Mut gehabt hätte, mit dem Nähen zu beginnen.“

Nach dem Abschluss der Berufsschule beschloss Patience, eine Lehre zu machen, um ihre handwerklichen Fähigkeiten weiter zu verbessern. Heute macht Patience eine Ausbildung zur Schneiderin und verdient ihr eigenes Gehalt. 

Für Patience und ihre Familie ist das Leben einfacher geworden. Eines Tages möchte sie ein eigenes Geschäft eröffnen und spart auf dieses Ziel hin. 

Bericht und Fotos: 
Yrahisa Mateo, Compassion Dominikinikanische Republik 

Rachael Cudjoe-Yevu, Compassion Ghana 

Quellen:
UNESCO; Youth and Empowerment, in: unesco.org, https://www.unesco.org/en/youth-and-empowerment, letzter Zugriff: 08.08.2023
UNITED NATIONS, in: un.org, https://www.un.org/en/global-issues/youth#:~:text=Today%2C%20there%20are%201.2%20billion,cent%20of%20the%20global%20population, letzter Zugriff: 08.08.2023 

Victoria, meine Großmutter, war oft krank. Von dem wenigen Geld, das sie hatte, kaufte sie Medizin. Sie verbrachte die meiste Zeit im Krankenhaus. Wir hatten oft nur eine Mahlzeit in der Woche und die meiste Zeit bestand diese Mahlzeit nur aus Reis. 

Ich musste mich damit abfinden und an dem Tag essen, an dem es möglich war. Die restlichen Tage musste ich mit meinen Kräften auskommen. Eigentlich fehlen mir die Worte, um zu beschreiben, wie sich der Hunger anfühlt. Es beeinflusst das Leben. Ich hatte Kopfschmerzen, Magenschmerzen und Schwindelgefühle. 

Ich war etwa fünf Jahre alt, als ich ins Compassion-Kinderzentrum kam. Die Mitarbeiter wurden zu meiner Familie. Dort sind sie mir in Liebe begegnet und ich habe Gemeinschaft gefunden. Im Kinderzentrum bekam ich die Zuneigung, die ich zu Hause nicht bekam. 

Am Kinderzentrum liebe ich alles: die Aktivitäten, die Möglichkeit, mehr über Gott zu erfahren. Und ich kann nicht leugnen, dass ich die Mahlzeiten, die wir bekommen, am meisten mag! 

Der Mangel an Essen in meinem Haus war normal. Die Situation hat sich mit dem Tod meines Onkels, meines Großvaters und der COVID-19-Pandemie drastisch verschlechtert. 

Es war sehr anstrengend, sich in der Schule zu konzentrieren oder die Hausaufgaben zu machen. Ich konnte nicht rausgehen und Baseball spielen, obwohl ich das am liebsten tue. Wenn ich tagelang nichts gegessen hatte, kam mir der Gedanke, die Schule abzubrechen. Ich hatte gelernt, dass ich eine gute Schulbildung brauche, um weiterzukommen. 

Kürzlich erhielt ich zusätzliche Lebensmittel vom Kinderzentrum. Für diesen Segen bin ich Gott sehr dankbar. Das ist ein großes Privileg. Mein körperlicher und gesundheitlicher Zustand hat sich verbessert. Es hat mir neue Hoffnung gegeben und mich motiviert, weiter zur Schule zu gehen und meine Ziele zu erreichen.

Jetzt kann ich dreimal am Tag essen und ich fühle mich stärker. Ich kann dem Unterricht besser folgen und verstehe mehr. Und ich kann wieder Baseball spielen. Die Mitarbeiter im Kinderzentrum haben mich immer unterstützt, weiterzukommen. Allein hätte ich es nie so weit geschafft. Ich wüsste nicht, wo ich jetzt wäre. 

Patience – Traum der Unabhängigkeit 

Die 22-jährige Patience aus Ghana und ihr älterer Bruder wuchsen bei ihrer Mutter auf. Patience konnte nur zusehen, wie ihre Mutter sich abmühte, über die Runden zu kommen. 

„Mit nur einem Elternteil aufzuwachsen, war sehr schwierig“, sagt Patience. „Das Leben war nicht einfach für uns. Meine Mutter versuchte ihr Bestes, aber bis wir Compassion kennenlernten, waren es schwierige Zeiten.“  

Es war irgendwann so schlimm, dass sie in einem heruntergekommenen, undichten Kiosk wohnen mussten. „Ich erinnere mich, dass wir in einem Kiosk wohnten. Wenn es regnete, kam das Wasser ins Haus. Wir konnten nicht drinbleiben. Dann mussten wir zu Freunden gehen, bis der Regen aufhörte.“ 

Als Patience und ihr Bruder wurden im Compassion-Patenschaftsprogramm aufgenommen, begannen sich die Dinge schnell zu ändern. „Patience’s Bruder hatte einen äußerst großzügigen Paten, der regelmäßig Geldgeschenke schickte“, sagt Richmond, der Leiter des Kinderzentrums. „Mit dem Ersparten konnten sie in eine sichere Wohnung ziehen.“ 

Das Kinderzentrum startete eine neue Initiative und lud Experten aus verschiedenen Fachgebieten ein, um den Kindern und Jugendlichen unterschiedliche Berufe vorzustellen.  

Patience lernte mehr über das Nähen. Außerdem erfuhr sie dadurch, dass sie nach der Mittelstufe eine Berufsschule besuchen kann. Es war ihre Chance, sich eine eigene Zukunft aufzubauen. 

Erst mit der Zeit entwickelte sie eine echte Leidenschaft für das Nähen. Zuerst konzentrierte sie darauf, durch das Nähen ein besseres Einkommen zu erwirtschaften. Aber sie hatte Talent und war entschlossen, hart zu arbeiten, um als Designerin und Schneiderin erfolgreich zu sein.

Compassion stand hinter ihr und unterstützte sie sowohl finanziell als auch emotional. Das Kinderzentrum kam für die Berufsschulgebühren auf und bekam Menschen zur Seite gestellt, die sie auf ihrem Weg begleiteten. „Compassion hat mich unterstützt, selbstbewusst und mutig zu sein. „Ich glaube nicht, dass ich ohne sie den Mut gehabt hätte, mit dem Nähen zu beginnen.“

Nach dem Abschluss der Berufsschule beschloss Patience, eine Lehre zu machen, um ihre handwerklichen Fähigkeiten weiter zu verbessern. Heute macht Patience eine Ausbildung zur Schneiderin und verdient ihr eigenes Gehalt. 

Für Patience und ihre Familie ist das Leben einfacher geworden. Eines Tages möchte sie ein eigenes Geschäft eröffnen und spart auf dieses Ziel hin. 

Bericht und Fotos: 
Yrahisa Mateo, Compassion Dominikinikanische Republik 

Rachael Cudjoe-Yevu, Compassion Ghana 

Quellen:
UNESCO; Youth and Empowerment, in: unesco.org, https://www.unesco.org/en/youth-and-empowerment, letzter Zugriff: 08.08.2023
UNITED NATIONS, in: un.org, https://www.un.org/en/global-issues/youth#:~:text=Today%2C%20there%20are%201.2%20billion,cent%20of%20the%20global%20population, letzter Zugriff: 08.08.2023 

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